Mein letzter Herbst
Ich trink des Herbstes letzte Farben,
das Rot der vollen Hagebutte,
das Braun der dorren Walnußkutte,
das Gold vergeßner Weizengarben.
Ich trink mich satt, ich mach mich trunken.
Der Herbst kann wahrlich auch mein letzter sein.
Seh ich dann Werdens und Vergehens Widerschein,
in's zarte frühe Abendrot versunken
fällt jener andre böse Herbst mir ein,
der Dich, mein Lieb, mir jählings raubte,
daß ich an Farben trotzig nicht mehr glaubte -
und doch: ich tauch voll Wehmut in das Bunte ein!
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