Autor Thema: Ein Kuckuck  (Gelesen 808 mal)

Aspasia

  • Gast
Ein Kuckuck
« am: Mai 26, 2016, 04:33:14 »
Es regnet schon seit frühen Morgenstunden,
und Kronen schaukeln auf und ab im Nass
des Himmels, der als unerschöpflich Fass
den dürren Wald zur rechten Zeit gefunden.

Die Blätter leuchten auf in satten Farben,
sie spüren durch das Grün der Tropfen Spiel,
das Leben zu erhalten ist ihr Ziel,
am Stamm zu kühlen frisch verheilte Narben.

Ein Kuckuck ruft, er lockt, um sich zu paaren,
und niemand klagt, dass er die Ruhe stört.
Ob eine Henne je sein Lied erhört?
Und  Regen fällt. Und fällt auch noch in Jahren.

23.05.2016

Erich Kykal

Re: Ein Kuckuck
« Antwort #1 am: Mai 26, 2016, 10:57:07 »
Hi Aspasia!

Ein stimmungsvolles Naturgedicht, eine Waldszene beschreibend. Ich selbst war auch schon bei Regen im Wald (Pilzesuchen).

Ein wenig störend ob des sprachlichen Flusses und der harmomischen Sprachhabung an sich empfinde ich deinen Hang zu Inversionen (S2Z4) und Verkürzungen (S1Z3).

Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Aspasia

  • Gast
Re: Ein Kuckuck
« Antwort #2 am: Mai 26, 2016, 12:03:31 »
Danke für Deinen Eindruck, Erich.

Das Gedicht ist recht spontan entstanden, als ich plötzlich in direkter Nähe zu meiner Wohnung einen Kuckuck mehr als zehnmal in kurzen Abständen rufen hörte - eine Seltenheit dort, wo ich wohne. Er muss in einem der Bäume auf dem Nachbargrundstück gesessen haben.

Lieben Gruß
Aspasia

Agneta

  • Gast
Re: Ein Kuckuck
« Antwort #3 am: Mai 27, 2016, 12:10:20 »
hier hören wirden Kuckuck oft, liebe Aspasia.
Ein Gedicht, dass die Natur beschreibt, die Seelen heilen kann, weil sie auch im Regen ( Bild für Trauer, Tränen) ihre Schönheit offenbart.
Erichs Bemerkungen bezüglich der Inversionen schließe ich mich an. Ansonsten schöne 5 er Hebung, klassischer Stil und melancholische Note.
Schön geschrieben.
Schau mal: ab und zu würde ich auch einen Punkt setzen:

Es regnet schon seit frühen Morgenstunden,
und Kronen schaukeln auf und ab im Nass
des Himmels, der als unerschöpflich Fass
den dürren Wald zur rechten Zeit gefunden.

Die Blätter leuchten auf in satten Farben,
sie spüren durch das Grün der Tropfen Spiel.
Das Leben zu erhalten ist ihr Ziel,
x hier könngte man einen HSmachen
am Stamm zu kühlen frisch verheilte Narben.

Ein Kuckuck ruft, er lockt, um sich zu paaren,
und niemand klagt, dass er die Ruhe stört.
Ob eine Henne je sein Lied erhört?
DER  Regen fällt. Und fällt auch noch in Jahren.

Gerne gelesen mit lG von Agneta




cyparis

Re: Ein Kuckuck
« Antwort #4 am: Juni 19, 2016, 09:41:22 »
Liebe Aspasia -

ein Gedicht, das  ich zu Tränen rührt.
Nicht nur der schönen Verse wegen;

der Kuckuck ist in Europa zum Aussterben verurteilt.
Denn er legt seine Eier ausschließlich in die Nester zweier Vogelarten, die selbst dank Monsanto kein Futter mehr finden (Insekten).

Traurigen Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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