Autor Thema: Klänge des Sommers  (Gelesen 1095 mal)

Seeräuber-Jenny

Klänge des Sommers
« am: Juni 18, 2016, 14:06:04 »
Hupkonzert in der Allee
auf dem Weg zum Schlachtensee.
Inforadio Berlin
meldet Stau auch weiterhin.

Wann hör ich der Mücken Sang,
Singsang und Gitarrenklang?
Wann hör ich die Wellen rauschen,
darf dem Lied der Möwe lauschen?

Zwei, drei Stunden sind vorbei,
endlich ist die Straße frei.
Die Motoren heulen auf,
noch mal Stau vorm Spätverkauf.

Doch zu guter Letzt, juchhe,
komm ich an am Schlachtensee.
Finde eine freie Ecke,
lass mich nieder auf der Decke.

Wär nur nicht der Trommelklang,
der Besoffnen Gröhlgesang.
Koteletts brutzeln auf dem Grill,
Hunde tappen durch den Müll.

Mücken schwirren mit Gesumm
blutrünstig um mich herum.
Höre freche Möwen krächzen,
die nach meinem Brötchen lechzen.

Fliehe eilends in die Fluten,
höre Motorboote tuten,
Kinder plärren, Eltern streiten,
Tussies kreischen, Gangsta fighten.

Nichts wie weg vom Schlachtensee!
War ich vorher weiß wie Schnee,
bin ich rot jetzt wie ein Hummer.
Aua! Ich fahr heim und schlummer.
« Letzte Änderung: Juni 19, 2016, 01:42:36 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Erich Kykal

Re: Klänge des Sommers
« Antwort #1 am: Juni 18, 2016, 20:03:37 »
Hi Jen!

Na, dieser See hat wohl schon den richtigen Namen! :o ;D

Schönes Großstadt-Kuddelmuddel! >:D

Gern gelesen und gegrinst! ;)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Seeräuber-Jenny

Re: Klänge des Sommers
« Antwort #2 am: Juni 19, 2016, 01:28:03 »
Hi Erich,

ja, das dachte ich auch. Aber Wikipedia hat mich eines Besseren belehrt:

Der schlauchförmige Schlachtensee ist der fast südlichste See der Grunewaldseenkette, die geologisch zur Hochfläche Teltow zählt und sich vor rund 15.000 Jahren im Brandenburger Stadium der Weichsel-Eiszeit als glaziale Rinne herausgebildet hat.
Der Name Schlachtensee geht nicht auf eine "Schlacht" zurück, sondern auf einen slawischen Begriff und verweist auf die slawische Zeit in der Mark Brandenburg. 
Nach älteren Darstellungen, beispielsweise von Richard George im Jahr 1900, soll das slawische "slat" von "slaty" = "goldfarben" oder "goldgelb" stammen und auf die Färbung des Sees verweisen. Der Namensexperte für den Teltow, Gerhard Schlimpert, hingegen leitet den Namen eher aus "slat" = Pfahlwerk als Uferbefestigung oder "solt" = Sumpf, Morast ab und erwähnt die mögliche Bedeutung "golden" nur am Rande.




Wie gut, dass ich kein Auto habe. Mit der S-Bahn bleibt mir wenigstens der Stau erspart.

Lieben Gruß
Jenny

« Letzte Änderung: Juni 19, 2016, 01:34:39 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

cyparis

Re: Klänge des Sommers
« Antwort #3 am: Juni 19, 2016, 09:33:19 »
Liebe Jenny -

ja, so kanns gehen. ;)
Ich bleibe bei Balkonien und Fußbad. ;D

Das flotte Gedicht gefällt mir sehr, weil es wirklich "Alltagslyrik" ist.
Man könnte meinen, es sei selbsterlebt.

Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Curd Belesos

Re: Klänge des Sommers
« Antwort #4 am: Juli 13, 2016, 23:50:21 »
moin moin liebe Jenny,

ergänzend, inspiriert  ::)

hör ich dann der Mücken Singen,
die Gitarrensaiten klingen
Gröhlgesang bei Suff und Grillen
gehe ich mit Widerwillen
an den Strand vom Schlachtensee,
weil auf Hallenbad ich steh  ;D

Grinsenden Gruß
von Curd.
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch