Autor Thema: Augensterne  (Gelesen 965 mal)

cyparis

Augensterne
« am: Juni 09, 2016, 13:11:39 »
Sie blühten mir im Traum,
besungen von dem Unvollendeten.
Sie füllen mir den kargen Raum,
die Sinne der so früh Geländeten.

Tief drinnen klingt ein "Weh" und "Ach",
die Sehnsucht nach dem Nimmermehr.
Die grünsten Felder liegen brach.
die Augensterne fehlen sehr.


Darinnen glommen Funken
wie Bernsteinsprenkel schön.
Ich bin darin versunken
und darf sie nächtlings wieder sehn.


ad hoc
Neunter Juno Zweitausendundsechzehn



Von Erich Kykal favorisierte Fassung:



Sie blühten zärtlich mir im Traum,
vom Unvollendeten besungen.
Sie füllen mir den kargen Raum,
Vergangenheiten zäh entrungen.

Tief drinnen klingt ein "Weh" und "Ach",
die Sehnsucht nach dem Nimmermehr.
Die grünsten Felder liegen brach,
die Augensterne fehlen sehr.

Darinnen glommen helle Funken
wie Bernsteinsprenkel wunderschön.
Ich bin darin entrückt versunken
und darf sie nächtens wieder sehn.


« Letzte Änderung: Juni 12, 2016, 10:24:52 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

wolfmozart

Re: Augensterne
« Antwort #1 am: Juni 11, 2016, 12:24:38 »
Gefällt mir gut.

Ein interessantes Thema gut aufbereitet.

Lieben Gruß wolfmozart

Erich Kykal

Re: Augensterne
« Antwort #2 am: Juni 11, 2016, 12:46:55 »
Hi Cypi!

Schöner Text, einfühlsam wird das Erinnern beschworen an ein entschwundenes geliebtes Wesen ...

Kleinigkeiten:

Hebungsschema: 3545 - 4444 - 3334

Versteh mich richtig, rein nach Sprachmelodie klingt dein Text durchaus schön - aber du weißt, ich genieße das "Taktvolle". Daher erlaube ich mir ein paar Angleichungen. Nimm sie oder nicht, ganz wie du magst:

Sie blühten zärtlich mir im Traum,
vom Unvollendeten besungen.
Sie füllen mir den kargen Raum,
Vergangenheiten zäh entrungen.

Tief drinnen klingt ein "Weh" und "Ach",
die Sehnsucht nach dem Nimmermehr.
Die grünsten Felder liegen brach,
die Augensterne fehlen sehr.

Darinnen glommen helle Funken
wie Bernsteinsprenkel wunderschön.
Ich bin darin entrückt versunken
und darf sie nächtens wieder sehn.


So hätten wir durchgehend vier Heber pro Vers, was dem Rhythmus guttut.

S2Z3 - endet mit einem Punkt, die Folgezeile aber beginnt bei dir klein.
S3Z4 - Dort gefiele mir "nächtens" lyrisch besser.


Sehr gern gelesen! :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
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