Autor Thema: Nebelschleppe  (Gelesen 655 mal)

gummibaum

Nebelschleppe
« am: M?RZ 06, 2016, 14:39:28 »
Eine enge Bergestreppe,
die sich meinem Blick entwindet,
steigt in eine Nebelschleppe. -
Doch man sagt, am Gipfel findet
man die Sonne umso reicher.
Dort entschwebe sie auch Bechern,
die sich blau aus Steinen mühen,
so dass Himmel, in zwei Dächern,
sich beglückt entgegenblühen -
und man sagt, das Herz fühlt weicher,
wenn es oben, so begnadet,
in den lichten Himmeln badet.

Sagt mir nur: Wie soll ich glauben?
Denn ich sehe nur die Nebel,
die die Sicht nach oben rauben.
Und ich fürchte, dass die Knebel
mir ein Schlimmeres verbergen:
Einen Weg, der noch im Steigen
plötzlich fällt, und bald in Gründe,
die im ewigen Verschweigen
liegen, eintaucht. - Seelenschlünde,
reich an Blut, an Höllenschergen.
Darum meide ich die Treppe.
Bis sie weicht: die Nebelschleppe…


Fiel mir auf Erichs schönen Vorschlag "die wie Nebel um mich her" ein.
« Letzte Änderung: M?RZ 06, 2016, 14:52:19 von gummibaum »

cyparis

Re: Nebelschleppe
« Antwort #1 am: April 06, 2016, 17:20:21 »
Ist das nicht die falsche Rubrik, lieber Erich?

Zum blöken finde ich nämlich nichts an diesem schönen beschreibenden Stimmungsgedicht, das sol viele Bilder malt!

Darauf einen Gentiane!

LG
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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