lieber erich,
dein sonett ist wie immer so, dass es daran formal nicht viel zu rütteln gibt, 8 zumindest nicht von mir),
daher beschränke ich mich auf die inhaltliche reflexion.
alles in allem ist das eine traurige geschichte!
es gibt vielerlei gründe, warum beziehungen zu ende gehen.
manchmal ist es ja auch so, dass manche sich einfach mit der zeit überleben, dass wege sich trennen, weil unterschiedliche entwicklungen stattfinden. manchmal sind unterschiedliche vorstellungen und lebensentwürfe dafür die ursache.
manchmal handelt man an einem beziehungspartener ( unbewusst) alte konflikte aus der eigenen lebenshistorie ab.
( = stellvertreterkriege)
wenn abrupt die leinen gekappt werden und dabei der "mist der gesammelten jahre" überfallsartig ausgewürgt wird, dann muss man sich schon fragen, wieso die betreffende person so lange damit gewartet hat, bis sie ihr unbehagen mitteilte.
warum kann man die kleinen störungen nicht mitteilen und fängt erst ( viel zu spät!) bei der großen katstrophe an?
wurden da monologe geführt anstatt dialoge?
vom gegenüber zu erwarten, es müsse wissen , was in einem selber vorgeht, ist kindisch.
niemand kann in einen anderen kopf reingucken. den job = die verantwortung für die eigenen gedanken und gefühle übernehmen, hat jeder reife erwachsene selber zu erledigen. den mentalen kinderschuhen zu entwachsen stellt sich da oft als ganz schwierig heraus.
es ist eine leider viel verbreitete (unkluge) methode , dem mitmenschen "schuld" an eigenen missgefühlen zu geben.
mit sicherheit kann niemand wissen, was er in einem anderen auslöst, weil : köpfe sind halt nicht aus glas!
und das hat nichts mit mangelnden sozialerfahrungen zu tun. niemand kann das, auch nicht der, der sich unentwegt im menschengewühl bewegt!
köpfe sind nicht aus glas.
da kann man nur den rat geben: lernt erst mal, euch selber zu verstehen - und dann erklärt euch einander!
letztendlich hat der mensch ja einen mund, um zu reden.
nur haben viele erwachsene die kunst des kommunizierens nie richtig gelernt.
kleiner Tipp:alles fängt damit an, dass man ich - botschaften sendet.
es ist erlernbar.
aber es ist ein teils mühevoller, manchmal sogar schmerzhafter weg.
beqemer ists da schon: angefressen sein und dem anderen den eigenen seelenmüll vor die füße knallen.
erwachsensein geht anders.
fazit: nimm die ohrfeige zur kenntnis ( schon mal im wald gewesen und ein ast schnalzte dir ins gesicht? bestimmt! wirst du deswegen nie wieder in den wald gehen? bestimmt nicht!)
verarbeite den schmerz, stampf dreimal mit dem fuß auf (blöder baum!) - und geh einfach weiter.
was immer anderswo anderswie gesagt und gedacht wird: wir erfreuen uns deiner!
liebe grüße,
larin