Autor Thema: Das verlorene Ideal  (Gelesen 1241 mal)

wolfmozart

Das verlorene Ideal
« am: Juli 18, 2015, 12:50:08 »
Du warst einst Feuer und Flamme
Heißes Ideal war Deine Amme
Jetzt bist Du nur noch Tradition.

Was ist das schon?

Curd Belesos

Re: Das verlorene Ideal
« Antwort #1 am: Juli 19, 2015, 01:35:40 »
moin moin wolfmozart,

darüber muss ich einmal nachdenken, denn der Gedanke den du beschreibst ist es wert.

Einen nachdenklichen Gruß von Curd.
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

cyparis

Re: Das verlorene Ideal
« Antwort #2 am: Juli 20, 2015, 19:39:17 »
Passiert das nicht allen Feuern und Flammen?

Gut in Verse gesetzt, lieber wolfmozart!

Lieben Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

wolfmozart

Re: Das verlorene Ideal
« Antwort #3 am: Juli 25, 2015, 11:50:11 »
Dank Curd und cyparis.

So ist wohl der Lauf der Welt, vom Ideal zur Gewohnheit.

Obs gut oder schlecht ist kann ich nicht sagen.

Lieben Gruß wolfmozart

Aspasia

  • Gast
Re: Das verlorene Ideal
« Antwort #4 am: Juli 26, 2015, 16:14:58 »
Du warst einst Feuer und Flamme
Heißes Ideal war Deine Amme
Jetzt bist Du nur noch Tradition.

Was ist das schon?

Lieber Wolfmozart,

ob das Kurzgedicht gut ist oder nicht, diese Frage kann meines Erachtens außen vor bleiben. Die Verse finden Beachtung, und das zählt. Dabei ist es vor allem der zweite Vers, der zum Innehalten und zu mehrmaligem Lesen zwingt. Die Amme ist zuerst nicht in den Zusammenhang zu bringen. Wieso die Amme? Welche Amme? Was war das Besondere an der Amme? Dann geht der Seifensieder auf: Der Vers ist eine geschickte Doppelung, denn Ideal und Amme steht hier für dasselbe, nämlich für den Nährboden hoher Werte. Wie schnell diese Nahrungsquelle versiegen kann, hast Du mit der Feststellung der Tradition getroffen.

Sehr klug auch, dass du den letzten Vers nicht als Feststellung (gar mit einem Ausrufezeichen!), sondern als Frage geschrieben hast. Er klingt zwar trotzdem auf den ersten Blick abwertend, ist es aber nicht. Es bleibt tatsächlich die Frage, ob an traditionellen Werten wirklich alles schlechter ist als an vermeintlich "neuen" Werten, die auf Experimenten beruhen, die oft - oder sogar meistens - den selbstgestellten Forderungen nicht standhalten. Der Mensch ist nun einmal ein Wesen, das ebenso wie alles andere Leben in einer begrenzten Umwelt mit begrenzten Möglichkeiten gefangen ist.

Vier knappe Zeilen - vermeintlich simpel, aber von starker Aussagekraft.

Lieben Gruß und einen schönen Restsonntag,
Aspasia


Curd Belesos

Re: Das verlorene Ideal
« Antwort #5 am: Juli 27, 2015, 14:40:51 »
Vier knappe Zeilen - vermeintlich simpel, aber von starker Aussagekraft.

Lieber Wolfmozart,
Aspasia hat es in ihrem Kommentar wunderbar ausgeführt :Ideal und Amme steht hier für dasselbe, nämlich für den Nährboden hoher Werte

Einen anerkennenden Gruß

CB
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

wolfmozart

Re: Das verlorene Ideal
« Antwort #6 am: August 01, 2015, 14:34:43 »
Dank Curd und Aspasia für eure Beiträge.

Ihr habt Recht, ich meinte mit diesem Gedicht die hohen Werte, unter anderem auch die Religionen.

Viele Menschen investieren enorm viel in die Umsetzung eines Ideals, das dann von Generation zu Generation immer mehr bloße Tradition wird.
Obs gut oder schlecht ist, kann ich wie gesagt nicht beurteilen, aber nach meiner Beobachtung ist es eben so.

Lieben Wochenendgruß

wolfmozart