Wenn sich die Glut der Sonne legt,
wenn kühler Wind vom Berge fegt,
von fern her Glockenläuten klingt,
ein erster Stern am Himmel blinkt,
wenn Sehnsucht ihre Kreise zieht,
ins Abendglühn der Berge flieht,
dann webt ein Wunsch sich in den Klang:
Oh Sommer, währe endlos lang!
Hüllt dann die Nacht ihr dunkles Tuch
um dich in zärtlichem Versuch
zu schenken, was Vergessen bringt,
verziehen wird, was nie gelingt,
dann finde, Herz, in dich zurück,
genieße jenen Augenblick,
dich einzufügen in das Sein,
im Hier und Jetzt, mit dir, all-ein.
Denn in dem Dunkel wird es klar:
Was ist, was wird, was immer war.
Und blindes Wollen schwindet sacht,
verdämmert wie das Licht zur Nacht.
Es wurzelt Frieden ein zur Stunde:
In deiner Seele tiefstem Grunde
wiegt Stille dich in Herzensruh
und schließt die alten Wunden zu.