Was kümmern mich die Früchte noch?
Ich gebe keine wieder her.
Ob heut die Wesp an meiner Wange roch:
Das kümmert mich nicht mehr.
Ich sauge Stunden ein wie Tage.
Die Raschheit hat ein neues Maß.
Woran ich jetzt noch ruhlos trage:
Es ist das ungeklärte Hinterher.
26. Juli 2015
Die erste Strophe zieht Aufmerksamkeit auf sich, weil sie erst einmal einen Widerspruch zu enthalten scheint. Auf der einen Seite kümmern die Früchte nicht mehr, auf der anderen Seite will das lyrische Ich sie behalten. Wie ist das zu verstehen?
Diese Strophe scheint zu sagen, dass die Früchte deshalb nicht mehr kümmern, weil sie nur noch in der Erinnerung behalten werden können. Sie können nicht mehr gerochen und geschmeckt werden. Sie sind längst vertrocknet oder verdorben, so dass selbst die Wespen an den Wangen des Pfirsischs (oder an der Pfirsischwange?) nicht mehr interessiert sein können.
Die zweite Strophe ist inhaltlich verständlich, aber beim letzten Vers passt die Formulierung nicht.
Trotzdem: interessant zu lesen.
Lieben Gruß
Aspasia