Hi, Jonny!
Auch ich habe derlei Fehler früher oft gemacht und fand lange Zeit nichts dabei, weil alles nach eigener Lesart rund war und ich mir nicht vorstellen konnte, dass ein anderer dies anders lesen oder als Taktfehler interpretieren könnte.
Ist alles Übungssache, solang man grundsätzlich musikalisch und lernfähig ist.
Eine kleine Hilfe:
Ein Vöglein öffnet sacht die Flügel,
umhegt von tiefer Mutterliebe.
Sein erster Flug - zum grünen Hügel,
ach, wenn es dort für immer bliebe...
Das Komma nach "ach" würde ich entfernen, denn so liest es sich als betonter Auftakt. Ohne Komma kann man es auf der 2. Silbe betont lesen, also auf "wenn", das wäre dann ein unbetonter Auftakt.Der grüne Hügel, voller Träume,
fern von der Autobahn des Lebens,
Betonter Auftakt. Behebung: "so fern der Autobahn des Lebens,". Ist auch sprachlich eleganter ohne das "von". Tipp: "Autobahn" klingt nicht sehr lyrisch, vor allem bei so einem Naturthema. Alternative: "so fern dem Trubel allen Lebens," oder so.inmitten all der hohen Bäume,
Kein Komma am Zeilenende.suchte das Leid sein Ziel vergebens.
Betont. Behebung: "bedrängt das Leid sein Ziel vergebens."Doch es fliegt weiter, wird getrieben,
Klar unbetonte Alternative: "Jedoch es fliegt und wird getrieben,". Kein Komma am Zeilenende.vom Wind der großen Illusionen.
Bilder der Heimat sind geblieben,
Betont. Behebung: "Das Bild der Heimat ist geblieben,".die tief in seinem Herzen wohnen.
Angleichung: "um tief in seinem Herz zu wohnen.".Der erste Sturm zerriss die Träume
und es vermisst das Nest der Liebe.
Hier besser auch Komma. Es ist eine Aufzählung - warum sie durch einen Satzbeginn zerreißen?Den Schutz der hohen grünen Bäume,
die Knospen seiner jungen Triebe.
Nun baut es selbst, in alten Steinen.
Von hier kann es zum Hügel schauen.
Nur manchmal muss es leise weinen,
Hier fände ich einen Bindestrich passender.wo werden seine Vöglein bauen?
Das "seine" würde ich hier kursiv schreiben, um dem Leser die Bezüge zu verdeutlichen.
Gern erneut gelesen und beklugscheißert!
LG, eKy