Hi, larin!
Das ist aber schwerer Tobak!
Ein paar Tipps:
Das Gedicht erst mal ohne unnötige, die optische Harmonie störende Satzzeichen:
Wenn du vorbeigehst, weiser Engel,
und siehst, was Menschen nicht verstehn -
(Bindestrich braucht Abstand zum Wort) Wie kannst du schweigen? Zeig Erbarmen
und lass sie dein Erkennen sehn.
Wenn du vorbeigehst, Kraft und Güte,
und spürst, was Menschen frieren macht -
(Abstand Bindestrich) wie kannst du zaudern noch? Behüte
(Nach Bindestrich klein weiter.) das Lamm in seiner Schicksalsnacht!
Wenn du vorbeigehst, starker Wille,
an allem, was die Menschen sind,
komm du als Halt aus ihrer Stille
und tröste dein verlassnes Kind!
Wenn du vorbeigehst, Gott
geselle,
(-seele/Helle ist kein reiner Reim: langer und kurzer Vokal!) geh nicht vorbei! Du gib dich hin!
(Wortwiederholung "-gehst/geh" gewollt? Sonst besser: "zieh nicht vorbei!", oder oben "Wenn du vorbeikommst, ...". Besser vielleicht: "Gib du dich hin!") Und lass durch deiner Klarheit Helle Beginn mit
("Und ..." problematisch. Ich würde den Vorsatz mit Komma weiterführen.) den Schmerz der Welt gen Himmel fliehn.
(Auch "hin/fliehn" ist unrein wegen unterschiedlich langer Vokale.)Sehr schön geschrieben! Das erinnert mich inhaltlich wie stilistisch stark an Rilke's "Engel aus Ebenholz".
Sehr gern gelesen - und es hat mich ausdermaßen gefreut, überhaupt mal wieder was von dir zu hören!
LG, eKy