Des Waldbaums Tage, lang gezählt,
bringt Sturmgewalt zu jähem Ende.
Nun liegt der Stamm, der Erd' vermählt,
bereit zu lebensfroher Wende.
Die Borke bricht, der Moder frisst,
doch Pilzgeflecht treibt ersten Wucher.
Ein Samenkorn, man glaubt an List,
schickt Wurzelgarn als Humussucher.
Bald keimen Blätter fremder Art,
sie strecken sich dem Licht entgegen.
Zu Staub zerfällt ein Flechtenbart,
wird Erdenteil im Sommerregen.
Insekten wühlen durch den Bast,
er soll der Brut ein Obdach bieten.
Der Tausendfuß in steter Hast
sucht Ritzen um sich einzumieten.
Die graue Assel fühlt sich wohl
im feuchten Schutz der losen Rinde.
Ein Astloch, Nest versprechend hohl,
birgt geisterhaftes Waldgesinde.
Das Totholz, leblos nur zum Schein,
wird Eden, Platz für ganze Welten.
Es fügt sich in die Kreise ein,
die immer währen, ewig gelten.