Autor Thema: Ratschläge der verkannten Meister  (Gelesen 1274 mal)

Larkin

Ratschläge der verkannten Meister
« am: M?RZ 14, 2015, 14:22:32 »
Ratschläge der verkannten Meister

Willkommen in unsrem Kreis,
hier werden Meister erst geboren,
haben sie die vielen Sorgen erst verloren
und sind schon lange sterbensleis'.

Trauere nur nicht um deinen Ruhm,
du wirst ihn schon in Händen halten,
die Moiren lassen sicher Größe walten
und dann bist du der Gesellschaft Heiligtum!

Lebe im Zeichen des Dionysos,
lebe, leide und arbeite schwer,
ich versichere dir - genießen wirst du's sehr!
Bald wirst du thronen weit oben in einem Schloss

Wiewohl du leben magst,
ist dein Werk unbekannt.
Erst nach dem Tode wird dein Name wohl genannt
und hören wird man was du sagst.

Die Glorie also ist dein Traum?
So musst du arbeiten,
um dann in Einsamkeit dieser Welt zu entgleiten.
Tot wirst du ernten die Früchte von des Ruhmes Baum

(c) Larkin 12.03.2015

cyparis

Re:Ratschläge der verkannten Meister
« Antwort #1 am: M?RZ 14, 2015, 21:03:05 »
Hallo, Larkin -


ich höre die vielen Seufzer der Nicht-Gewürdigten! ;)

Sie möchten doch alle noch vor ihrem Ableben berühmt und gefragt sein - und wieder nichts!
Wie in der Schriftstellerei, Malerei und Musik auch - kaum sind sie tot:
Schon schnellt die Beliebtheitsskala nach oben.

Das ist aber auch sowas von ungerecht!

Mit lächelndem Gruß:
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Larkin

Re:Ratschläge der verkannten Meister
« Antwort #2 am: M?RZ 15, 2015, 12:49:25 »
Liebe cyparis,

sind es Ungewürdigte oder besitzlose Neider?!* ;D Seufzen tun sie in jedem Falle...

Das Gedicht ist entstanden durch das Vorwort des "Antichristen" Friedrich Nietzsches: "Dies Buch gehört den wenigsten. Vielleicht lebt selbst noch keiner von ihnen. Es mögen die sein, welche meinen Zarathustra verstehn: wie dürfte ich mich mit denen verwechseln, für welche heute schon Ohren wachsen? - Erst das Übermorgen gehört mir. Einige werden posthum geboren [...]"

Überhaupt hatte das Gedicht einen Hauch von Nietzsche atmen sollen - nicht den Hauch des verkannten Philosophen, vielmehr den Hauch des selbstsicheren Übermenschen, der seine eigenen Tugenden schafft und auf dem bekannten Berge steht und auf die restliche Welt hinabblickt.

Dir vielen Dank für's Lesen! :)

Liebe Grüße aus Berlin,
Larkin

*: Nicht falsch verstehen! Nietzsche ist damit nicht gemeint, gehört mit Sicherheit nicht zu den "Besitzlosen"...