Autor Thema: Apollo und Daphne - Sonettkranz  (Gelesen 5059 mal)

cyparis

Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #15 am: Februar 16, 2015, 18:02:40 »
Ich kann nur immer wieder konstatieren:


Unglaublich, unglaublich!!
« Letzte Änderung: Februar 17, 2015, 12:37:49 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #16 am: Februar 17, 2015, 12:30:39 »
Hi, Jana!


IX

Das Leben wurd zum Labyrinth gekoren, "erkoren" wäre klangvoller.
die Türen stehen offen und verschließen
sich jäh. Die Tränen brennen und sie gießen
die Formen, die, aus denen wir geboren. Das eingeschobene "die" staut den Sprachfluss. Altern.: "den Formenkreis, aus welchem wir geboren."

Auch Daphne lernte nun das Tränenmalen,
als Künstlerin war sie wohl auserwählt.
Sie hatte sich durch Angst und Furcht gequält,
sie hatte sie durchlebt, die Lebensqualen:(kein Komma am Ende der Vorzeile) "und sie durchlebt, all ihre Lebensqualen:"

Die Panik, die sie hatte, scheint vergangen, "schien"
ganz tief in ihr, war wer, der mit ihr spricht. Kein Komma nach "ihr". Schöner: (Kein Komma am Ende der Vorzeile) "an jener Stimme, die aus Tiefen spricht."
Der Himmel ist in Wolkendunst gefangen! "war"

„Oh Vater, bitte, komm! Erlöse mich.“
Zwei Stimmen, die darauf in ihr erklangen -
die Wege beider kreuzen sich doch nicht. "kreuzten"


X

„Die Wege beider kreuzen sich doch nicht, "kreuzten". Der Anführungsstrich sollte erst zu Beginn der 2. Zeile stehen, dort beginnt die direkte Rede. Punkt am Zeilenende.
mein Kind, ich höre dein Begehren, Bitten. "Mein Kind, ..."
Doch trotzdem bricht dies meine eitlen Sitten.
Als Vater schenke ich dir aber Licht.

Als Vater schenke ich dir deine Ruh,
ich weiß, mein Kind, ich weiß um deine Angst.
Als hättest du Verführen je gekannt, Hier besser Bindestrich als Komma.
mach nun die Menschenaugen ewig zu! Schöner: "mach ewig nun die ..."

Ich wünsche dir dein Glück im tiefen See
aus Hoffnung, Freude, die du schon verloren.
Dein Fühlen war zuletzt so kalt wie Schnee!

Du wirst verwandelt. Du bist auserkoren!
Ich sage dir zum ersten Mal „Ade!“" Die internen Anführungsstriche würde ich weglassen. Das verwirrt.
Sie hatten sich den Abgrund wohl geschworen. "Sie hatten sich dem Abgrund wohl verschworen."?
« Letzte Änderung: Februar 17, 2015, 17:53:10 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #17 am: Februar 17, 2015, 12:38:32 »
Chapeau!
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #18 am: Februar 17, 2015, 18:05:44 »
Hi, Jana!

XI

Sie hatten sich den Abgrund wohl geschworen "dem A. wohl verschworen,"? Komma am Zeilenende.
und Daphne spürte Feuer um ihr Herz,
in allen Gliedern dumpfen, schlimmen Schmerz.
Ein greller Ton verhallt’ in ihren Ohren. Schöner: "Ein greller Ton (Laut?) erreichte (versehrte?) ihre Ohren."

Apollo sah mit kaum benanntem Fassen, Diese Strophe halte ich für ziemlich missglückt. Würd ich komplett umschreiben! ZB: "Apollo sah und konnte es kaum fassen,"
was Daphnes Glieder langsam nun umfängt - "... umfing -"
er hätte sich, ob Trauer, fast erhängt, "und er, der so an seinem Sehnen hing,"
begann nun neben Lieben aber Hassen. "begann zu lieben und zugleich zu hassen."

Sein Körper brannte und dem Gott war heiß, "Zu Ende war die Jagd, die lange Reise,"
er spürte nur noch Schmerzen, Stich um Stich.
Er sehnte sich nach Daphnes Herz - dem Eis - "- dem Eise -"

und Schluchzen zerrte an seinem Gesicht. Betonungsfehler "an". Altern.: "und Schluchzen stieg ihm bebend ins Gesicht."
Er fiel auf Knie, fiel unendlich leis. "Er brach ins Knie, er fiel unendlich leise."
Die Fassung halten war für beide Pflicht.


Gern gelesen und bearbeitet! :)

LG, eKy
« Letzte Änderung: Februar 17, 2015, 18:07:36 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Jana

Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #19 am: Februar 17, 2015, 21:38:01 »
Lieber eKy,

ich danke dir. Ich werde deine nächsten Portionen abwarten und meinen Kranz dann bearbeiten.

Jana :)

Erich Kykal

Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #20 am: Februar 17, 2015, 22:24:46 »
Hi, Jana!

Na, dann will ich dich nicht länger warten lassen! ;) ;D


XII

Die Fassung halten war für beide Pflicht,
auch Daphne blieb ganz standhaft, stämmig stehen. Schöner: "auch Daphne, sie blieb still und stämmig stehen."
Sie konnte sich nicht rühren und nicht gehen,
der Lorbeerbaum vermehrte ihr Gewicht. Schöner: "... verlieh ihr sein Gewicht."

Die Hände waren Blätter, zarte Keime, "wurden"?
und Grün umgab den Busen und die Scham.
Ihr wurde endlich, endlich wieder warm!
Der Stamm umarmte letztlich ihre Beine.

So sicher wähnte sie sich nun, ohn’ Leid. Das "ohn" wirkt recht gedrechselt. Altern.: "Sie wusste sicher sich und ohne Leid."
Apollo jedoch hatt’ ein Blatt erkoren Senkungsprall "jedoch". Altern.: "Apollo sah, sie war für ihn verloren,"
und nahm ein Stück von ihrem Bäumekleid. "Blätterkleid". Übernimmst du meine Vorzeile, gibt es keine Wortwiederholung mehr. "Bäumekleid" jedenfalls ist falsch und krude!

Aus Blättern, die die Liebste wohl umfloren, "..., die der Liebsten Haupt umfloren,"
flicht er sich einen Kranz - er ist bereit
und ihn verließen schließlich dann die Horen. "endlich" statt "schließlich"?


XIII

Und ihn verließen schließlich dann die Horen,
die Göttinnen, die Lebensregeln schufen.
Apollo ward von Trauer nur gerufen, "... war in Trauer, wie verrufen,"
seit ihn des Amors Mächte wohl durchbohren. Zeitfehler. Umformulierung: "gefangen in Gefühlen, die durchbohren."

Das Leben war ein unendlicher Kreis, "unendlicher" muss hier auf Silbe eins betont werden, normal wäre Silbe zwei. Altern.: "... war unendlich wie ein Kreis,"
so rund wie auch der neue Lorbeerkranz.
Apollos alter, ruhmverdankter Glanz, Kein Komma am Zeilenende.
wird langsam mit dem Hass der Liebe alt. Schöner: "er wird mit dem Verlust der Liebe alt."

Apollo fleht und ruft dann noch im Schwinden:
„Oh bitte, Friede, komm, errette mich! "Frieden" klingt schöner, runder. Kein Komma nach "Frieden".
Ich will uns in dem Kreiselleben finden, "Dein stilles Tal, ich will es endlich finden,"

doch finde ich nur Trauer und nicht dich.“
Es ließen ihn zwar nachher seine Sünden, "Verlassen ward er zwar von seinen Sünden,"
doch ihn verließ darauf dann auch das Licht. "doch ihn verließ schlussendlich auch sein Licht."


XIV

Doch ihn verließ darauf dann auch das Licht, "Doch ihn verließ schlussendlich auch sein Licht,"
der Sonnengott, er dunkelte dahin.
Wo war da noch des Lebens wahrer Sinn? "Wo waren noch des Lebens Glut und Sinn?"
Die Nacht, die Nacht, die Nacht, die schuf er nicht. "Die endlos tiefe Nacht erschuf er nicht."

Apollo lehrte sich darauf das Lieben
und Fühlen wirklich doch von Grund auf neu. Umständlich formuliert.
Er trennte Weizen immer noch von Spreu,
sein Schwert bereit zu weitren Todeshieben. Ging es hier um Todeshiebe???

Im Frieden wollte er die Sonne geben, "In Frieden ..."
tat trotzdem das, was ihn zuvor verriet. Schöner: "dennoch"
Sein Bogen blieb für ihn sein großer Segen. Ich dachte, Eros ist der mit dem Bogen???

Doch war es er, dem Leben wohl entflieht. Zeitfehler. Es müsste "entfloh" heißen.
Er spürte dies, er fühlte, wenn das Leben
mit engelsgleicher Anmut Kämpfen zieht. Zeitfehler. Es müsste "zog" heißen. Hier würde ich die Terzette umschreiben.



Deine häufigsten Fehler sind das wilde Mischen von der hier vorherrschenden Mitvergangenheit mit Formen der Gegenwart - also die Zeitfehler!
Abgesehen von ein paar unnötig geschraubten - oder unmöglichen - Formulierungen allgemein gut geschrieben.
Manchmal fehlt es dir (noch) an der Vielseitigkeit eines größeren Vokabulars - aber das ist wohl eine Alterserscheinung ...  ;)

Sehr gern gelesen! :D Viel Spass beim Überarbeiten! ;) ;D

LG, eKy

« Letzte Änderung: Februar 17, 2015, 22:32:23 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #21 am: Februar 18, 2015, 10:23:50 »
Ich sperre augen, Ohren und Nase auf.

Wenn es je Fruchtbares gab .......!
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

charis

  • Gast
Re:Apollo und Daphne - Sonettkranz
« Antwort #22 am: Februar 18, 2015, 17:58:34 »
Liebe Jana,
Eine sehr beeindruckende Leistung!
Ich bin wieder einmal fasziniert von deinem Talent!  :)
Lieben Gruß
charis