Hi, Jana!
Na, dann will ich dich nicht länger warten lassen!
XII
Die Fassung halten war für beide Pflicht,
auch Daphne blieb ganz standhaft, stämmig stehen.
Schöner: "auch Daphne, sie blieb still und stämmig stehen."Sie konnte sich nicht rühren und nicht gehen,
der Lorbeerbaum vermehrte ihr Gewicht.
Schöner: "... verlieh ihr sein Gewicht."Die Hände waren Blätter, zarte Keime,
"wurden"?und Grün umgab den Busen und die Scham.
Ihr wurde endlich, endlich wieder warm!
Der Stamm umarmte letztlich ihre Beine.
So sicher wähnte sie sich nun, ohn’ Leid.
Das "ohn" wirkt recht gedrechselt. Altern.: "Sie wusste sicher sich und ohne Leid."Apollo jedoch hatt’ ein Blatt erkoren
Senkungsprall "jedoch". Altern.: "Apollo sah, sie war für ihn verloren,"und nahm ein Stück von ihrem Bäumekleid.
"Blätterkleid". Übernimmst du meine Vorzeile, gibt es keine Wortwiederholung mehr. "Bäumekleid" jedenfalls ist falsch und krude!Aus Blättern, die die Liebste wohl umfloren,
"..., die der Liebsten Haupt umfloren,"flicht er sich einen Kranz - er ist bereit
und ihn verließen schließlich dann die Horen.
"endlich" statt "schließlich"?XIII
Und ihn verließen schließlich dann die Horen,
die Göttinnen, die Lebensregeln schufen.
Apollo ward von Trauer nur gerufen,
"... war in Trauer, wie verrufen,"seit ihn des Amors Mächte wohl durchbohren.
Zeitfehler. Umformulierung: "gefangen in Gefühlen, die durchbohren."Das Leben war ein unendlicher Kreis,
"unendlicher" muss hier auf Silbe eins betont werden, normal wäre Silbe zwei. Altern.: "... war unendlich wie ein Kreis,"so rund wie auch der neue Lorbeerkranz.
Apollos alter, ruhmverdankter Glanz,
Kein Komma am Zeilenende.wird langsam mit dem Hass der Liebe alt.
Schöner: "er wird mit dem Verlust der Liebe alt."Apollo fleht und ruft dann noch im Schwinden:
„Oh bitte, Friede, komm, errette mich!
"Frieden" klingt schöner, runder. Kein Komma nach "Frieden".Ich will uns in dem Kreiselleben finden,
"Dein stilles Tal, ich will es endlich finden,"doch finde ich nur Trauer und nicht dich.“
Es ließen ihn zwar nachher seine Sünden,
"Verlassen ward er zwar von seinen Sünden,"doch ihn verließ darauf dann auch das Licht.
"doch ihn verließ schlussendlich auch sein Licht."XIV
Doch ihn verließ darauf dann auch das Licht,
"Doch ihn verließ schlussendlich auch sein Licht,"der Sonnengott, er dunkelte dahin.
Wo war da noch des Lebens wahrer Sinn?
"Wo waren noch des Lebens Glut und Sinn?"Die Nacht, die Nacht, die Nacht, die schuf er nicht.
"Die endlos tiefe Nacht erschuf er nicht."Apollo lehrte sich darauf das Lieben
und Fühlen wirklich doch von Grund auf neu.
Umständlich formuliert.Er trennte Weizen immer noch von Spreu,
sein Schwert bereit zu weitren Todeshieben.
Ging es hier um Todeshiebe???Im Frieden wollte er die Sonne geben,
"In Frieden ..."tat trotzdem das, was ihn zuvor verriet.
Schöner: "dennoch"Sein Bogen blieb für ihn sein großer Segen.
Ich dachte, Eros ist der mit dem Bogen???Doch war es er, dem Leben wohl entflieht.
Zeitfehler. Es müsste "entfloh" heißen.Er spürte dies, er fühlte, wenn das Leben
mit engelsgleicher Anmut Kämpfen zieht.
Zeitfehler. Es müsste "zog" heißen. Hier würde ich die Terzette umschreiben.Deine häufigsten Fehler sind das wilde Mischen von der hier vorherrschenden Mitvergangenheit mit Formen der Gegenwart - also die Zeitfehler!
Abgesehen von ein paar unnötig geschraubten - oder unmöglichen - Formulierungen allgemein gut geschrieben.
Manchmal fehlt es dir (noch) an der Vielseitigkeit eines größeren Vokabulars - aber das ist wohl eine Alterserscheinung ...
Sehr gern gelesen!
Viel Spass beim Überarbeiten!
LG, eKy