Autor Thema: Jugendliches Geständnis  (Gelesen 1558 mal)

Thomas

Jugendliches Geständnis
« am: Oktober 24, 2014, 10:53:44 »
Jugendliches Geständnis

Das Schicksal war ein wenig ungeschickt,
warf mir die Scheiben in der Seele ein,
man sagt ja immer, Scherben bringen Glück,
doch es zerrieb sie schmerzhaft Stück für Stück,
denn Regen, Kälte, Feindschaft, böser Blick,
zu leicht dringt alles tief in sie herein.

Erst habe ich versucht, sie einzugipsen
und zu vernageln mit Krawall und Krach,
dann überlegte ich sie auszuknipsen
und lag darüber viele Nächte wach,
bis ich entschloss nach außen mich zu richten
und mir das Seelenweh heraus zu dichten.
« Letzte Änderung: Oktober 24, 2014, 15:20:05 von Thomas »
S p r i c h t die Seele so spricht ach! schon die S e e l e nicht mehr

(Friedricht Schiller)

Letreo71

Re:Jugendliches Geständnis
« Antwort #1 am: Oktober 24, 2014, 11:17:33 »
Hallo Thomas,

herauszudichten ist eine schöne Idee,
wenn man fühlt solch Seelenweh!

Erschaudernd gelesen,
Letreo

Erich Kykal

Re:Jugendliches Geständnis
« Antwort #2 am: Oktober 24, 2014, 14:17:31 »
Hi, Thomas!

Gefällt mir sehr gut, bloß in S1Z4 hat sich ein Fehlerchen eingeschlichen: DAS Schicksal zerrieb dir - also "es", nicht "sie", oder?

S1Z6 - "alles" klein, oder?

S2 gefällt mir besonders gut.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Thomas

Re:Jugendliches Geständnis
« Antwort #3 am: Oktober 24, 2014, 15:22:14 »
Liebe Erich,

vielen Dank für die Korrektur. Ich habe es verbessert, und so sollte klar werden was das Schicksal mit der Seele anstellt - wenn man nicht aufpasst.

Liebe Grüße
Thomas
S p r i c h t die Seele so spricht ach! schon die S e e l e nicht mehr

(Friedricht Schiller)

cyparis

Re:Jugendliches Geständnis
« Antwort #4 am: Oktober 26, 2014, 18:22:09 »
Lieber Thomas,


ich hab ein ganz klein wenig an Deinem Gedicht rumgefummelt, das Dir übrigens prächtig gelungen ist.


Das Schicksal war ein wenig ungeschickt,
warf mir die Scheiben meiner Seele ein,
man sagt ja immer, Scherben bringen Glück,
doch es zerrieb sie schmerzhaft Stück für Stück,
denn Regen, Kälte, Feindschaft, böser Blick:
zu leicht dringt alles tief in sie hinein.

Erst habe ich versucht, sie einzugipsen
und zu vernageln mit Krawall und Krach,
dann überlegte ich, sie auszuknipsen
und lag darüber viele Nächte wach,
bis ich beschloss, nach außen mich zu richten
und mir das Seelenweh heraus zu dichten.

(beschließen oder sich entschließen).

Du nimmst es mir bestimmt nicht übel! :)


Herzlichen Abendgruß
von
Cyparis
« Letzte Änderung: November 02, 2014, 10:01:33 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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Curd Belesos

Re:Jugendliches Geständnis
« Antwort #5 am: Oktober 27, 2014, 23:18:10 »
moin moin Thomas,

....und mir das Seelenweh heraus zu dichten.

man spürt bei vielen deiner Arbeiten diesen Gedanken. Das ist gut. Das ist der Zustand , in dem die besten Werke entstanden und entstehen.

Schrei (b) es hinaus in die Welt, ....

Es gefällt mir sehr.

LG
CB
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

Thomas

Re:Jugendliches Geständnis
« Antwort #6 am: Oktober 30, 2014, 19:55:27 »
Lieber Curd Belesos,

vielen Dank für dein Verstehen.

Liebe Grüße
Thomas
S p r i c h t die Seele so spricht ach! schon die S e e l e nicht mehr

(Friedricht Schiller)