Dass Phoibos Daphne Liebe gab,
ist Zufall nicht zu nennen,
trägt Amors Zorn doch Schuld daran,
er ließ die Liebe brennen.
Die Wut, die Phoibos Leid erzeugt,
beschwor grad dieser eben,
hat er doch spottend Hohn zuvor
dem Cupido gegeben:
"Dein Auge, kleiner Liebesgott,
ist schlechter als das meine.
Jed' Ziel, das mein ist, treffe ich,
doch du fast nie das deine!"
In Armor nun, er war verletzt,
war rohe Wut geborn.
Dann gleich des Armors Rache folgt
und so sprach er im Zorn:
"Dein Ruhm, Apollo, reicht fürwahr
niemals heran an mich!
Du magst wohl treffen jedes Ziel,
doch sieh, ich treffe dich!"
Er zückt zwei Pfeile, voll Geschick
und spannt sie in den Bogen.
Der erste gülden Liebe bringt
und leidenschaftlich Wogen.
Der Liebesbringer fährt sodann
hinein in Phoibos Knochen
und bringt das göttlich reine Blut
voll Leidenschaft zum Kochen.
Der zweite Pfeil gilt Daphne nun,
für die Apollon brennt,
doch bleiern bringt er Gegenteil,
dass sie nie Liebe kennt.
So gab Apollo seine Liebe,
doch floh ihn diese nur,
des Gottes Spott hat ihm gebracht
nur unerfüllten Schwur.
Dank an Jana für die Inspiration.