Autor Thema: Der Herbst erschien  (Gelesen 1239 mal)

Curd Belesos

Der Herbst erschien
« am: September 25, 2014, 17:46:02 »
Der Herbst erschien fast über Nacht
mit seinen bunten Farben.
Wir können uns nun laben
an Früchten, die er uns gebracht.

Viel tiefer jetzt die Sonne geht,
mehr Regenwolken fliegen
und Nebelfetzen liegen,
bis sie ein frischer Wind verweht.

Am Hag singt uns noch ein Pirol,
die letzten Astern blühen,
im Herzen Wünsche glühen,
der Tag ist schön, ich fühl mich wohl.
« Letzte Änderung: September 12, 2015, 07:46:00 von Curd Belesos »
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

charis

  • Gast
Re:Der Herbst erschien
« Antwort #1 am: September 27, 2014, 13:55:43 »
Wenn ich das lese, dann hab ich so das Gefühl, dass
da einer die "verklärten" Herbstgedichte ein bisschen auf die Schaufel nimmt,
bewusst oder unbewusst, ist mir nicht ganz klar.  ;)
Lieben Gruß
charis

Erich Kykal

Re:Der Herbst erschien
« Antwort #2 am: September 27, 2014, 15:50:08 »
HI, Curd!

Sorry, das ist ungelenk geschrieben. Schon der Wechsel der Heber (4-3-3-4) nervt eher, als dass er lyrisch etwas befördern würde.

Das Werk hat Inversionen, Auftaktfehler, zum Teil tapsig wirkendes Deutsch und logische Fehler. - Nicht gut.

Der Herbst erschien auch dieses Mal
Mit seinen bunten Farben.
Wir können uns nun laben
An seinen Früchten ohne Zahl. Das "seinen" sollte unbetont bleiben, müsste hier aber auf der 1. Silbe betont gelesen werden, damit ein unbetonter Auftakt entsteht. Unnatürlich.

Die Sonne jetzt auch tiefer geht, Inversion.
Mehr Regenwolken fliegen
Und Nebelfetzen liegen
Am Morgen lang, bis sie verweht. Logischer Fehler: Die Sonne (sie) kann nicht verwehen. Sollten die Nebelfetzen gemeint sein, müsste es "verwehen" heißen.

Der helle Tag mit seiner Pracht
Kommt langsam uns entgegen,
Als hätt er gern gelegen,
Lieber im Schlaf noch bei der Nacht. Betonter Auftakt. "Lieber" auf Silbe 2 zu betonen geht gar nicht. "bei der Nacht" klingt tapsig und krude. Die ganze Zeile ist schlechtes Deutsch.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu,
Es hat uns viel gegeben Komma.
Und nach dem Herbst im Leben, Bisher erschien alles wie klare Naturbeschreibung. Nun mit "im Leben" schwenkst du zu philosophischem Gleichnis über, zu abrupt, ohne jegliche Hinweise davor. Kein Komma.
Erscheint des Winters stille Ruh.


Was mich auch ziemlich nervt - aber dafür kannst du nix - ist diese "Vorn-immer-groß-schreibe-Attitüde" bei Lyrik, die von manchen Autoren bevorzugt wird. Sie wirkt bemüht veredeln wollend, so als könnte die Sprache nicht ausreichend für sich allein wirken, zudem entstehen beim Lesen immer wieder Missverständnisse, wenn man nicht sofort erkennt, ob ein Wort am Zeilenbeginn ein Nomen sein soll oder nicht.
Es beunruhigt das Schriftbild, und viele Worte, sonst immer klein geschrieben, wirken so unnatürlich und ablenkend. Nein, ich kann gut ohne diesen Manierismus leben! >:(

Das Gedicht könnte ein Schnellschuss sein - oder eine Persiflage, wie charis bereits andachte. Ich glaube eher, du warst da eher grad nicht gut in Stimmung für Lyrisches...wär's möglich?

Sorry von wegen dem Verriss, aber ich will immer ehrlich sein.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Curd Belesos

Re:Der Herbst erschien
« Antwort #3 am: September 28, 2014, 00:08:55 »
moin moin charis,

Herbstgedichte ein bisschen auf die Schaufel nimmt,

war der Grundgedanke, als ich die erste Strophe im letzten Herbst schrieb.

Doch dann ist es mir entglitten. Leider.



Lieber Erich,

danke für deine Mühe, mein WERK in Form zu bringen.

Verriss...hätte gereicht  ;D

Ich überlege, ob ich es umschreibe, ändere oder löschen soll, habe aber eigentlich die Vorstellung, es als schlechtes Beispiel stehen zu lassen.

Hm, vielleicht auch nicht...

LG
CB


Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

Curd Belesos

Re:Der Herbst erschien
« Antwort #4 am: September 28, 2014, 14:11:02 »
Moin moin Erich,

ich habe mich für eine Änderung entschieden, denn schlechte Beispiele gibt es genug  ;D

Jedoch dein Vortrag:

der Wechsel der Heber (4-3-3-4) nervt eher, als dass er lyrisch etwas befördern würde. befremdet mich etwas.

Ich spiele gerne mit Versformen. (abba) einem Sonett nachempfunden, hier in 8-7-7-8 Silben und habe Gefallen daran.

Bei meinen Versen hat für mich die erste Zeile eine bestimmende starke Aussage, die in der zweiten eine kurze Bekräftigung findet, in der dritten im Tempo erhöht wird, um dann in der Schlusszeile ruhig und sanft auszuklingen.

Der Herbst erschien fast über Nacht
Mit seinen bunten Farben.
Wir können uns nun laben
An Früchten, die er uns gebracht.

Viel tiefer schon die Sonne geht,
Mehr Regenwolken fliegen
Und Nebelfetzen liegen,
Bis sie ein frischer Wind verweht.

Am Hag singt uns noch ein Pirol,
Die letzten Astern blühen,
Im Herzen Wünsche glühen,
Der Tag ist schön, ich fühl mich wohl.

Ich würde mich freuen, wenn es auch dir gefallen würde, denn mir gefällt es nicht nur in der Aussage. :)

LG
CB
« Letzte Änderung: September 28, 2014, 14:20:39 von Curd Belesos »
Nur wenn du frei bist " IF " ....dann bist du ein Mensch

cyparis

Re:Der Herbst erschien
« Antwort #5 am: Oktober 06, 2014, 11:09:59 »
Lieber Curd,


mich stören lediglich die Inversionen.
Ansonsten habe ich mich gelabt.


Gruß
von
Cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
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