Der junge Tag, er will sich festlich zeigen,
erobert, glüht, hält alles in sein Licht,
und sein Erwachendes entzieht sich nicht
den Bildern, die ihn selbst noch übersteigen.
Fast spielerisch will er die Dinge lernen,
die ihn begleiten werden durch die Zeit,
die ihm bemessen ist, und er wird weit
und hält sein Wärmendes in alle Fernen.
Der Mittag wird wie eine schöne Blume,
der Tag ist nun erwachsen, im Zenit
stehn Sonne und sein Wirken, und er sieht
des Lebens Spur in jeder Ackerkrume.
Die Erde dreht sich und der Tag wird älter,
verliert an Zuversicht und an Elan.
Die Welt ist ihm noch immer untertan,
doch in den Schatten wird es merklich kälter.
Der alte Tag, er will der Ruhe pflegen,
der Abend wächst ihm kühlend ins Gesicht,
und eine Nacht, die ihm von Sternen spricht,
erlöst ihn zärtlich wie ein dunkler Segen.