Geliebter Weg

[cyparis]

geschändet







    Mein schöner Weg!
    Wie hat man Dir Gewalt getan!
    Die Hecken, Büsche Dir genommen!
    Bist zu fahlem Grau verkommen,
    zu asphaltreichem Steg.

    Wie dauert mich
    Dein neues, schroffes, ekles Bild!
    Nicht länger bist du wild
    wie in vergangnen Tagen.
    Ich beweine klagend Dich.

    Mein armer Weg!
    Nicht länger neckst Du mich mit Nessel,
    kein Schöllkraut streichelt meine Fessel..
    nun bist Du neu und schrecklich alt und kahl.
    Man ließ Dir wahrlich keine Wahl,
    nur Hieb statt Pfleg.

    Mein letzter Traum
    wird Dir für alle Zeit gewidmet sein.
    Ich laß Dich, Qual zum Trotz, noch nicht allein,
    daß meiner Schritte wohlvertraute Klänge
    Dir weisen meine alten Sänge
    wie Wiesenschaum.

[Erich Kykal]

Hi, Cypi!

Ganz wunderbar gewoben, taktlos taktvoll sozusagen.

Einzig dies als Vorschlag in der vorletzten Zeile: "dir weisen meine alten Sänge"

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

[cyparis]

Lieber Erich,


ich habe Deine Anregung umgesetzt, bin aber noch nicht ganz zufrieden damit.
Im sinn hatte ich so etwas wie "darbringen, weihen".

Freut mich aber ungemein, daß Dir der Text gefällt.
Au weia, wenn ich den Weg heute sehe -
das tut weh.


Lieben Gruß
von
Cyparis

[Erich Kykal]

Hi, Cypi!

Das "noch" in der vorletzten Zeile stört m.E. den natürlichen Fluss. Würd ich weglassen.

Du kannst aber natürlich auch schreiben:

"dir weihen meine alten Sänge
wie Wiesenschaum."

LG, eKy

[gummibaum]

Habe es sehr gerne wieder gelesen.

LG g

[cyparis]

Herzlichen Dank, lieber Gummibaum!


Hatte ich es hier schon präsentiert oder kennst Du es von Poetry?


Sonntagsgrüße
von
Cyparis

[Erich Kykal]

Hi, Cypi!

Das "noch" in der vorletzten Zeile stört m.E. den natürlichen Fluss. Würd ich weglassen.

Du kannst aber natürlich auch schreiben:

"dir weihen meine alten Sänge
wie Wiesenschaum."

LG, eKy

[cyparis]

Danke, lieber Erich -


ich habs geändert.

Sehr warmen Gruß
von
Cyparis
(hitzematt)