Grüße Erich,
ich glaube nicht, dass das alles krank ist. Aus der Sicht unserer Kultur, die durch unser Wertesystem, Ethik und Moral geprägt ist, vielleicht schon.
Die Welt, die uns umgibt, hüllt sich meiner Meinung nach in einem gröberen Relativismus.
Der Mensch ist, was er ist und definiert sich durch seine Taten: Er ist Mörder, Ausbeuter, Machthungrig uvm... Er ist aber auch das Gegenteil: Warmherzig, liebevoll und hingebend.
Wie sich die Verhältnisse "realistisch" amalgamieren ist eine andere Frage.
Wenn die Kirche Menschen Trost und Halt gibt, meinetwegen, solange sie Menschen wie mich damit in Ruhe lassen und mich nicht zwangsläufig umdrehen wollen, ist alles gut.
Ich frage mich immer wieder: Wie wäre ich selbst, wenn ich Macht und Geld hätte. Selbst die Menschen, die in so ein Leben hineingeboren werden, müssen lernen wie die Dinge laufen und sich anpassen.
Aus unserer "unterdrückten" Sicht sind die Dinge wohl anzweifelnswert. Aus der Sicht der Menschen, die Kontrollieren und Unterdrücken müssen, sind sie wohl notwendig, um zu überleben.
Selbst der radikalisierte Islamist ist nur ein Opfer fehlender Mündigkeit.
Aus meiner Sicht ist es daher nicht "Das Kranke in uns", sondern "Das Normale in uns".
Die Frage ist, wie weit sich der Relativismus relativieren lässt und fortpflanzt.
Beispielsweise Jeffrey Dahmer... Ist er krank und die Definition für Psychopath oder verkörpert er etwas, was in jedem genetisch verborgen ist.
So gesehen ist er auch nur Opfer seiner Zwänge.
Schau dir mal die Primaten an: Sie sind mordende Kannibalen. Und im Tierreich ist das völlig normal, weil es keine Richter gibt, die Moral und Ethik vorgeben.
Von daher kann es nur Normalität respektive natürlich sein, dass der Mensch aus der Sicht der Kultur so verkorkst ist.
vlg
EV