Autor Thema: Kein Reh-zept dagegen  (Gelesen 1086 mal)

Ingo Baumgartner

Kein Reh-zept dagegen
« am: Januar 17, 2014, 09:03:20 »


Ich mag Rehe nicht, kann sie nicht ausstehen, würde weder eines streicheln, noch würde ich ein solches Tier füttern. Schon gar nicht würde ich es essen.

Schon als Jungtiere erschleichen sie sich mit albern gefleckten Fellen unsere Sympathie. Jede wilde Jungsau mit ihren niedlichen parallelen Streifen ist mir da herzensnäher. Wachsen die Bambis (welche Schleimerei) dann heran, werden zumindest die maskulinen Exemplare durch krankhafte Wucherungen auf dem Stirnbein derart entstellt, dass ihr Anblick beinahe Unbehagen hervorruft. Die List dahinter ist offenbar. Diese Verunstaltung soll Mitleid erregen. Füllung von Futterkrippen für derart bresthafte Wesen wird so für manche Menschen, die dieses Spiel nicht durchschauen, zur guten Tat. Auch Pfadfinder sollen zuweilen darauf hereinfallen.

Nun, all das bisher Angeführte könnte man einfach wegstecken, nicht aber den Namen des Tieres. Reh, das Reh – neutrum. Eine hinterhältige Irreführung, um die absonderlich größenwahnsinnige Herleitung der Bezeichnung zu vertuschen. Der Name soll nämlich unterschwellig an den altägyptischen Sonnengott Re erinnern, den vielleicht einige Leser auch als Ra im Gedächtnis haben. Durch das Anfügen eines völlig deplatzierten „h“ soll diese Anmaßung verschleiert werden. Dass sich diese Bestie (man mag meine Erregung entschuldigen) den Namen selbst verliehen hat, steht außer Zweifel. Kein Mensch würde auf so eine absurde Idee verfallen.

Ja, und so schleicht sich das Reh unter seiner eigentlichen Schreibung „Re“ auch dreist in viele Begriffe, Ortsbezeichnungen und dergleichen ein. Man denke nur an die Verunstaltung der Stadt Gensburg durch diese Geschöpfe. Warum muss das Tier aus einer Organisation ausgerechnet eine Re-organisation machen? Dabei schafft es auch eine Reihe von Missverständnissen, wie etwa in Rehgen, also Gen eines Rehs, das dann oft als „Regen“ dasteht.

Kurz und gut, bevor ich mich in begründete Wut schreibe, merke ich abschließend an, dass ich von rehlicher Bosheit missgestaltete Wörter nach Möglichkeit in Zukunft meiden werde. Cklinghausen, Paratur und chnen kommen sehr wohl ohne ärgerliche Voranstellung aus.

Erich Kykal

Re:Kein Reh-zept dagegen
« Antwort #1 am: Januar 17, 2014, 11:49:42 »
Hi, Ingo!

Das "Chnen" sollte man auch groß schreiben... ;D

Regen - aha, das erklärt auch, wie sich dieses Ungeziefer fortpflanzt: Durch Knospung! Sobald sie nass werden, also vom Rehgen befruchtet sind, wuchern die Kitze auch schon wild aus den Flanken!
Dabei verbergen sich die schwangeren Tiere höchst geschickt, sodass dies noch nie beobachtet oder gar gefilmt werden konnte.
Neuerdings ahmen sie sogar schon Menschen nach, gehen zweibeinig und untergehakt des Nachts durch die Gassen der Dörfer und erzählen sich Menschenwitze! Was kommt demnächst? Treibjagden auf Kindergartengruppen und Quotenabschüsse von Halbwüchsigen auf dem Schulweg? Die Biester lernen einfach zu schnell von uns!!!!

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
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