Hi, Sokrafisch!
Ein sehr weicher, wortmelodischer Angang, sehr "rilkisch", wenn der Begriff gestattet ist. Jener hat sogar einige recht ähnliche Abendgedichte geschrieben (in diesem Falle erinnert es mich sehr an "Eingang", das erste Gedicht in "Des ersten Buches erster Teil" im "Buch der Bilder", aber auch an manche seiner früheren Abendgedichte aus "Dir/Mir zur Feier", "Traumgekrönt", "Advent")
Jedenfalls echt gekonnt!
Einzig die Anzahl der Heber schwankt: S1: 4-5-4-5, S2: 5-4-4-5
Seltsamerweise stört das hier nicht im geringsten, fügen Satzmelodie und Rhythmus sich doch zu einem harmonischen, klanglichen Ganzen, genau wie bei Rilke! Wunderbar - ein echtes lyrisches Meisterstück. Absolute Oberliga! Meinen Glückwunsch zu diesen Zeilen! Chapeau!
Nur bei wirklich großer Lyrik findet man diese Kombination aus Klang und Inhalt, verbunden mit der Kunst, mit eigentlich wenigen, unkompliziert, aber höchst hypnotisch wirkenden Worten so große Wirkung zu erzielen!
So, genug jetzt, bevor mich der blanke Neid frisst!
Allergernst gelesen und aufrichtig bewundert!
LG, eKy