Des Welkens müde bist du, Rosenblütenblatt, gefallen,
liegst unbeweint im Gras, schon dunkel an den zarten Rändern.
So scheint in deinem Gang erfüllt, was letztlich in uns allen
an jenen letzten Schritt sich neigt, den keine Tränen ändern.
Steht fürder uns das Leben noch in prunkenden Gewändern,
die, Sommers einer Rose gleich, in Windes Wogen wallen -
ein kühler Herbst bleicht bald die Farbe aus den bunten Bändern
und lässt die Echos ihrer Schwerelosigkeit verhallen.
Und doch erscheint in diesem Blatte, langsam sich zersetzend,
ein stiller Tropfen Trost uns heilig und zutiefst empfunden,
des Sterbens heiße Wundgedanken zärtlich uns benetzend,
bis wir zuletzt davon erlöst sind und der Welt verbunden.
So haben wir in diesem Rosenbilde wohl gefunden,
was uns zutiefst bescheiden macht, die späte Blüte schätzend.
Mag sein, ein stummes Schicksal zählt bereits die letzten Stunden,
jedoch sein Dorn ist nicht so grausam mehr und so verletzend.