Alles klar, Erich. Dann bist ja näher dran, als ich vermutete. Ich hätte Probleme damit, über diese Menschen zu schreiben.
Ich habe keine guten Erfahrungen mit Pennern gemacht, denen ich helfen wollte, aber ich weiß, dass die Moral sich meist relativiert, wenn man unter die Armutsgrenze sinkt. Und wer jahrelang auf der Straße lebt, in Obdachlosenheimen seiner letzten Habseligkeiten beklaut wird, durch Übernachten auf Baustellen im Winter Erfrierungen hat, sich kaum waschen und umziehen kann, Ausschlag und Pilze mit sich herumschleppt, aus Läden verscheucht wird und bei Ämtern nicht mehr vorsprechen mag, ist wirklich nicht zu beneiden. Diese Menschen können nur eben meist keine gute Lyrik machen, um sich wirkungsvoll darzustellen. Und ich glaube, dass ich selbst erst wirklich in ihre Lage kommen müsste, um es authentisch zu tun.
LG gummibaum