Der Mond schien hell, der Wind ging leis,
da sah er sie, die Frau in Weiß.
Sie trug ein Kleid so weiß wie Schnee.
"Du warst hier", sprach er, "einst die Fee.
Wie gern blieb ich des Nachts da stehn,
um dich am See beim Tanz zu sehn.
Du wirkst auf mich nun bleich und trist,
O sag mir, Frau, was mit dir ist?"
"Ach Mond", sprach sie: "Schau dort am Berg,
da lebt der Zwölf, von Wuchs ein Zwerg.
Es herrscht im Reich von Fee und Elf
mit viel mehr Macht als wir, der Zwölf.
Ich war als Fee ihm viel zu gut,
voll Neid kam er drum sehr in Wut,
nahm mir die Kraft, die Fee zu sein.
So bleibt mir, Mond, nur noch dein Schein."
Drauf sprach der Mond: "So komm und reit
im All mit mir durch Raum und Zeit."
Und wer Punkt zwölf zum Mond nachts schaut,
der sieht den Mann im Mond samt Braut.
Doch spuckt der Zwerg im Berg nun Gift,
wenn nachts der Schein des Monds ihn trifft.