Ich ging im Wald so für mich hin,
da stand vor mir ein Wolf.
"Sei frei von Angst", sprach er, "ich bin
kein Wolf, ich bin dein Dolf.
Ich bin von Haus aus gar nicht wild
und fraß noch nie ein Reh.
Und machst du dir von mir ein Bild,
dann bleibt es weiß wie Schnee.
Nun fragst du, was ein Dolf denn ist:
Er ist mal dies, mal das.
Er kräht als Hahn hoch auf dem Mist
und schwimmt als Fisch im Nass.
Doch ich bin schon ganz lang dein Freund,
dein Haus ist auch mein Heim.
Ich bin der Mond, der für dich scheint,
und schenk dir Reim um Reim."
Schon lang nun macht der Dolf dies wahr,
er will von mir nie Lohn,
schenkt Vers um Vers mir Jahr für Jahr:
Ein Buch voll hab ich schon.
Und kratzt, wer dies liest, sich am Kinn:
"Hilft so ein Dolf auch mir?"
Geh nur im Wald mal für dich hin,
dann kommt er auch zu dir.