Ich vermisse Dich

[Erman]

Du bist nicht hier, ich verliere Dich immer mehr
im Stundenkreis, den die Vergesslichkeit säumt.
Nacktes Trugbild, lebendiger Schein.
Wenn der Stein fällt, erscheint Dein Gesicht.

Gib mir die Kraft unbescholten zu lieben -
die Tage traurig begonnen. Hier versteckt sich
der Schmerz, ohne Widerhall und das Wort ohne Anklang.
Gib mir die Kraft über rohes Vermögen,

eine Ahnung zurück zu träumen,
während der Schreck meine Stirn drückt
und auf dem Tisch wächst.

Du bist der Teil des Vorraums der schläft,
vermischt mit dem Wind, während du im Glanz schweigst.
Ich zerre an der Zukunft im bitteren Schmerz,
der vom Flug der Liebe
und von der Hölle im Garten Eden träumt.

[Daisy]

Lieber Erman,

es freut mich außerordentlich,
dass du dich mit einem so wunderbaren und besonders berührendem Gedicht hier erneut einfindest!

Du bedienst dich einer überaus poetischen Sprache und ich habe den Eindruck,
dass du dich im Schreiben unglaublich stark weiterentwickelt hast.
Die Verse sind bezaubernd und mir gefällt deine spezielle Art der Lyrik ganz ausgezeichnet.

Ein einziger Punkt wäre vielleicht eine Überlegung wert und zwar:
Schmerz nicht zweimal zu verwenden, sondern einmal durch beispielsweise - Qual, Leid oder Trauer - zu ersetzen.
Aber das ist nur meine Sichtweise und wie bei allem auch Geschmackssache.

Mit Begeisterung gelesen!

LG Daisy

[cyparis]

Lieber Erman -


willkommen zurück!

Der letzte Vers ist traumhaft schön und zugleich zartbitter.
Ansonsten kann ich Daisy nur zustimmen.


Ganz herzlichen Gruß
von
Cyparis

[gummibaum]

Hallo Erman,

es ist lange her, dass ich so tiefgehende Bilder in deinen Gedichten las.  An einer Stelle könnte es hier vielleicht auch heißen: die Tage traurig zu beginnen. Ansonsten gefällt mir alles.

LG gummibaum

[Erman]

Liebe Daisy, Cyparis, Lieber Gummibaum,


entschuldigt bitte, dass ich euch so lang auf meine Antwort habe warten lassen - das Leben hatte mich "ein wenig" Griff...

Über Eure Gedanken zu meiner Lyrik freue ich mich sehr. Sie machen mir Mut.
Danke!

LG Erman


PS: Liebe Daisy, dein vorschlag (Qual) leuchtet mir ein.

Du bist nicht hier, ich verliere Dich immer mehr
im Stundenkreis, den die Vergesslichkeit säumt.
Nacktes Trugbild, lebendiger Schein.
Wenn der Stein fällt, erscheint Dein Gesicht.

Gib mir die Kraft unbescholten zu lieben -
die Tage traurig begonnen. Hier versteckt sich
die Qual, ohne Widerhall und das Wort ohne Anklang.
Gib mir die Kraft über rohes Vermögen,

eine Ahnung zurück zu träumen,
während der Schreck meine Stirn drückt
und auf dem Tisch wächst.

Du bist der Teil des Vorraums der schläft,
vermischt mit dem Wind, während du im Glanz schweigst.
Ich zerre an der Zukunft im bitteren Schmerz,
der vom Flug der Liebe
und von der Hölle im Garten Eden träumt.

[Daisy]

Lieber Erman,

es ist schön, wenn du auch nur hin und wieder hereinschaust,
da doch schließlich alles ganz freiwillig und ohne jegliche Verpflichtung ist! 

Wenn dich das Leben "ein wenig" im Griff hat, dann hoffe ich für dich, dass daraus kein "Würgegriff" wird!

Da du dich für die Änderung entschieden hast, sollte auch der Artikel angepasst werden: die Qual.
Dann ist es ganz korrekt.

Ich freu mich auf weitere gefühlvolle Gedichte aus deiner Feder.

Lieben Gruß von
Daisy

[Erman]

Liebe Daisy, vielen dank für Dein aufmerksames Auge. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Stimmt, der Genetiv hat dort nichts zu suchen.

In letzter Zeit habe ich sehr viel um die Ohren, privat wie auch beruflich. Ich hoffe, dass ich bald für meine Lieblingsbeschäftigung mehr Zeit finden werde. 

Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
LG Erman