Autor Thema: Werden und Vergehen  (Gelesen 1018 mal)

Erich Kykal

Werden und Vergehen
« am: Mai 28, 2013, 17:36:48 »
Das lichtdurchglühte Grün bewegter Blätter
steigt wie vom Wind beflügelt auf ins Blaue,
verliert vor Weiten sich ins Ungenaue
der weichen Luft bei mildem Sommerwetter.

Das helle Grün der Wiesen leuchtet fetter,
allein, womit ich diese Fülle schaue,
das alte Auge, dem ich nicht mehr traue,
blickt ins Erinnern schon dabei, den Retter

vor welker Tage Siechtum und Vergessen.
Wie jedes Jahr erblüht die Welt aufs Neue,
doch junges Sein vermag nicht zu ermessen,

wie weh mir wird im Angsicht des Lebens.
Ich halte ihm, solang ich kann, die Treue
und hoffe wohl, ich trug es nicht vergebens.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Werden und Vergehen
« Antwort #1 am: Mai 28, 2013, 20:55:49 »
Wo hab ich denn nur den Ordner mit meinen Lobeshymnen hingetan?
Steckt wahrscheinlich bei Deinen Bänden und den DVD...

Also neu:
Hinreißend schön und aufwühlend, wie für mich gemacht.
Heut, als ich geschlossenen Auges unter den Glyzinien saß, fühlte ich das, was Du so tief bedichtet hast.


Ganz lieben Abendgruß, lieber Erich,


von
Cyparis
« Letzte Änderung: Mai 28, 2013, 22:46:52 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Werden und Vergehen
« Antwort #2 am: Mai 28, 2013, 21:49:54 »
Hi, Cypi!

Lobeshymnenarchiv - hihi! Witzig! ;D

Ein weiteres "Fensterblickgedicht"! Ubglaublich, wie viele Werke schon quasi durch dieses eine Fenster hindurch entstanden sind!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Daisy

Re:Werden und Vergehen
« Antwort #3 am: Mai 30, 2013, 19:10:53 »
Hallo Erich,

das ist unglaublich schön!
Schon die Verse des ersten Quartetts entführen mich in grüne und blaue, sommerliche Weiten.

Mit dem Älterwerden empfindet man natürlich den alljährlichen Neubeginn und das Wiederaufblühen der Natur schon ganz anders als in jungen Jahren.
Da kann man natürlich nicht mehr mithalten und das macht doch hin und wieder - oder immer öfter - recht nachdenklich.
Trotzdem ist es immer wieder erfreulich den Jahreszeitenwechsel zu erleben.

Die Verknüpfung von Natur und menschlichem Empfinden gefällt mir in deinen Gedichten immer ganz besonders!
Das ist Balsam für meine romantische Ader.  :)

Allergernst gelesen!

LG Daisy

Erich Kykal

Re:Werden und Vergehen
« Antwort #4 am: Mai 30, 2013, 19:19:12 »
Hi, Daisy!

Vielen Dank für Gedanken und Lob! Hab wohl im Augenblick wieder eine naturbeschreibende Phase - naja, Frühling eben! ;) :D

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

gummibaum

Re:Werden und Vergehen
« Antwort #5 am: Mai 30, 2013, 20:15:10 »
Lieber Erich,

eine gute Kontrastierung zwischen der Fülle und der von ihr ausgelösten Skepsis um die eigenen Kräfte, deren Nachlassen von "jungem Sein" natürlich nicht nachgefühlt werden kann.

Gern gelesen. (Ich kann leider nicht so schnell lesen, wie du schreibst.)

LG gummibaum