Autor Thema: Spurensuche  (Gelesen 836 mal)

Erich Kykal

Spurensuche
« am: M?RZ 17, 2013, 14:32:02 »
So mancher erträumt sich, Bedeutung zu finden
und Bleibendes zu erschaffen:
Ein Künstler zu sein, eine Sippe zu gründen,
einen Krieg zu führen mit Waffen.
Ob Vergebung erheischend oder in Sünden -
wir tun uns meist selber nur weh,
und sehn unser Mühen im Leben verschwinden
wie Spuren in tauendem Schnee.
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Spurensuche
« Antwort #1 am: M?RZ 17, 2013, 17:26:50 »
Lieber Erich,

abgeklärt, fast fatalistisch.
Wie immer schöne Wortwahl.
Lediglich das "selber" gefällt mir nicht, für mich ist es zu umgangssprachlich.


(Meist tun wir uns nur selbst sehr weh)


Lieben Gruß
von
Cyparis

Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Spurensuche
« Antwort #2 am: M?RZ 17, 2013, 21:21:17 »
Hi, Cypi!

Danke für deine Gedanken!

Du siehst selbst: Dein edles "selbst" spießt sich gegen sie Satzmelodie, vom Konsonantenprall "meist tun" mal ganz abgesehen in dieser Konstruktion.

Das selber mag weniger "edel" sein, aber es fließt mit dem Satz und passt ins Metrum - also wird es wohl bleiben. Allerdings gebe ich dir grundsätzlich recht und werde nochmal überlegen, ob ich eine bessere Wendung finde.

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Daisy

Re:Spurensuche
« Antwort #3 am: M?RZ 27, 2013, 13:33:31 »
Hallo Erich,

wunderschön fließend und harmonisch, auch in den Lauten!

In deinen Gedichten kann ich immer ein bisschen von mir selbst entdecken.
Dir ist auf der Gefühlsebene absolut nichts fremd.

Ein sehr lange nachklingendes Gedicht.

LG Daisy

Erich Kykal

Re:Spurensuche
« Antwort #4 am: M?RZ 29, 2013, 02:18:36 »
Hi, Daisy!

Etwas von dir selbst? Mag sein. Übrigens - Horoskope und Sternzeichencharakterisierungen machen das auch so. Sie sind so abgefasst, dass im Grunde jeder sich irgendwo darin wiederfindet, weil sie stets in (fast) allen Menschen angelegte Eigenschaften und Handlungsschemata beschreiben und hervorheben.

Probe: Lies mal das Horoskop oder die Sternzeichenbeschreibung, aber entferne die Überschriften und versuche herauszufinden, was dich am besten beschreibt. Dann erst decke den Titel auf - das Ergebnis dürfte interessant sein. Denn selbst wenn das Ergebnis stimmen sollte - du wirst bis dahin festgestellt haben, dass viele Passagen anderer Beschreibungen ebenfalls auf dich zutreffen.

Vielleicht spricht meine Lyrik auch eine grade so allgemeine oder archetypische Sprache, dass Vieler Seelen sich ab und an darin wiederfinden. ???

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.