Wie ist des Menschen Mitgefühl und Güte
ein seltsam unentschlossenes Benehmen.
Es nutzt sich ab an ständigen Extremen
und reift verborgen erst zu wahrer Blüte.
Das Kind, das in der Ferne bitter leidet,
zu oft hält man das wunde Bild uns hin.
Das Wiederholte, es verliert den Sinn,
wirkt wie Gewohntes, seiner Macht entkleidet.
Doch wer in altvertrauter Abendrunde
von seiner nackten Not tut schüchtern Kunde,
und schon die nächsten Tage irgendwann
ein Bündel Geld in einem Umschlag findet,
auf dem kein Wort von einem Spender kündet -
der erst erkennt, was unser Fühlen kann.