Autor Thema: … aus den Händen eines Fremden  (Gelesen 1337 mal)

Erman

… aus den Händen eines Fremden
« am: Juli 26, 2012, 16:53:53 »

Wenn ich an dich denke, ergreift mich eine Zärtlichkeit,
größer, als ich sie ertragen kann und deswegen
schweige ich, während du mich nicht siehst.
Als das Jahresende naht, erkenne ich mit jedem Tag,
wie deine Natur ist, beängstigt, dass etwas fehlt:

Während du dich gänzlich mir zuwendest mit deinem Gesicht
darauf Spuren von meinen Küssen.
Zwei Augen unter ruhigem Haar würde genügen,
wären deine Arme nicht.
Ich schließe die Augen, denn du schämst dich
und wünsche mir, dich zu küssen, wenn die Nacht fällt.

Auf der Uhr bedeckt der Zeiger den anderen
und der Vogel vor dem Fenster
nimmt keine Körner mehr aus den Händen eines Fremden.
Mach das Licht aus, ich kann dich von mir
nicht mehr unterscheiden.

 
« Letzte Änderung: Juli 26, 2012, 17:44:59 von Erman »
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman

cyparis

Re:… aus den Händen eines Fremden
« Antwort #1 am: Juli 26, 2012, 17:23:17 »
Lieber Erman,


das ist einfach wunderschön und bedarf überhaupt keiner Korrekturen, außer daß es "vor dem Fenster" heißen muß.
Ein wunderschönes, richtig delikates Liebesgedicht, das tief in mein Herz gesunken ist.
Vor allem die wunderschöne Scham, die Dezenz haben mich bezaubert.
Ich bin dabei als stummer, angerührter Betrachter, ganz im Verborgenen.

Lieben Gruß
von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erman

Re:… aus den Händen eines Fremden
« Antwort #2 am: Juli 26, 2012, 17:46:04 »
Liebe cyparis,

vielen dank fürs Lesen und Kommentieren.
Es freut mich sehr, dass dir mein Gedicht gefallen hat.

Ich habe das ''auf deinem''  in  ''vor dem'' geändert. Danke für das aufmerksame Auge.

Lieben Gruß
Erman
Ein Lächeln zeigt die einzig ungerade Linie,
die viele Dinge gerade biegen kann. - Erman