DORFMÄDCHEN MIT HUND UND HENKELKRUG (Thomas Gainsborough, 1785)
Da steht sie: Müde ist ihr Blick gewendet,
vom harten Weg, den sie zu gehen hat.
Die Füße ohne Schuhe, steingeschändet,
hält sie den Wasserkrug, so klaglos, matt -
das Hündchen mag vielleicht den Trost noch spenden,
der ihrer Kinderseele Hoffnung gibt.
Sie hält es klammernd fest in schmalen Händen:
Noch Liebe schenkend, selber ungeliebt.
Im Morgengrauen ist sie aufgebrochen:
Warum nur ließ die Mutter sie allein?
So wird es bleiben nun für Tage, Wochen!
Die dunkle Trauer lastet wie ein Stein.
Nur in der Ferne malen Wolken Träume
in einen Himmel, der sie nicht erreicht:
Sie geht den Weg ins Dunkel jener Bäume,
und ihre Jugend ists, die bald verbleicht…
der link zum bild:
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