Nachts um vier

[a.c.larin]

Auf der Brücke, nachts um vier,
spiegelt sich der Sterne Funkeln
in den Wellen unter mir -
und ein Plätschern dringt im Dunkeln

leise an mein lauschend Ohr:
Kähne schaukeln sanft im Wasser.
Zögernd kommt der Mond hervor.
Nebeldunst schwebt wie ein blasser

Schatten, dämpft das Licht vom Ufer,
hüllt die Nacht in Milchglas ein.
Da! Was will der ferne Rufer?
Magisch hallt es von den Hängen
und die Nebelbänke drängen -
fingern in die Nacht hinein....

Hör ich Stimmen? Immer wieder!
Eine Eule schreit im Wald.
Setze ich zur Rast mich nieder?
Nein, mir ist doch längst zu kalt.....

Mond in seiner Silberrüstung
lächelt kühl: Was machst du bloß?
Noch ein Blick von jener Brüstung
sternenwärts - dann lass ich los.

[Guenter Mehlhorn]

Hallo Herzblatt.

Wie ein Kurzfilm.
Wunderschön!!!

L.G. Günter.

[a.c.larin]

hallo herzass,   

so was schaurig schönes magst du?
ein jammer, dass mir meine hauptfigur abgesoffen ist!
na , vielleicht fischt sie ja der ferne rufer bald wieder raus....

oder wir lassen sie im wasser drin, für "a schöne leich....."   

lg, andrea

[cyparis]

Ich habe auch zuerst überlegt, ob das ein Selbstmördergedicht ist, aber ich bevorzuge die Überlebensvariante.

Toll gemacht!


cyparis

[Guenter Mehlhorn]

Da sieht man mal wieder, Weiber!

Keene echten Jefühle für Interesse.

[Erich Kykal]

Ach, dieser Günter!
Flapsige Witze für so ein wunderbares Gedicht!

Hi, Larin!

Wieder einmal verblüffst du mich mittels einer lyrischen Großtat, die ich einem freundlichen Frohgemüt wie dir eigentlich so nicht zugemessen hätte. Von der Thematik her! Dein Dichten ist wie immer superb!
Wunderbar baust du die Spannung auf, schilderst die Elemente der Nacht, die Stimmung, die Lage des Lyrich...
Herrlich lyrisch-weiche, fließende Enjambements - eine wahre Lust allein schon das Lesen! Das ist schon große Meisterschaft, wenn man mich fragt! Wo bekomme ich dein Buch? (Bitte ohne die "lustigen" Gedichte, wenn's irgend geht - du weißt: Nicht mein Metier.)

LG, eKy

[a.c.larin]

lieber erich ,

hier hab ich dich wohl übersehen - manchmal flutscht  mir doch eine antwort durch. tut mir leid
danke für dein dickes lob.
dass du mir keine ernsthaftigkeit zutraust, finde ich erheiternd!
ob du's nun glaubst oder nicht: ich komme doch aus der schwermütigen ecke.

heiter zu sein musste ich lernen. ( worum ich mich bemüht habe - denn depressiv sein nervt unendlich!)

irgndwann gibts bestimmt auch das "ernstzunehmende" buch , nur geduld!


aber, aber , lieber günter,

Keene echten Jefühle für Interesse.

wie kannst du uns nur sowas unterstellen?
wo wir frauen doch sooo sensibel sind!   

lg, larin

[Guenter Mehlhorn]

hallo herzass,   

so was schaurig schönes magst du?
ein jammer, dass mir meine hauptfigur abgesoffen ist!
na , vielleicht fischt sie ja der ferne rufer bald wieder raus....

oder wir lassen sie im wasser drin, für "a schöne leich....."   

lg, andrea

Jaaaa!

So etwas mag ich.
Ich kann die ganze Nacht auf einem Stein, fern jeder Zivilisation, unter freiem Himmel verbringen und dem Heulen der Schakale zuhören.
Da bin ich eine Randfigur des Universums, das mich fast körperlich durchdringt.

[Knacki]

Hallo, wie sagt doch der Gun, Herzblatt

deine Selbstmörderin die ist ganz großes Kino. Des Gedicht gehört verfilmt.

Schöne Grüß nach Wien
der Knacki

[Guenter Mehlhorn]

Wenichstens Eener, der mir vasteht!