Nahe an der Durchzugsstraße
steht das alte, schmucke Haus,
blickt mit seinen dunklen Fenstern
täglich ins Verkehrsgebraus.
Zeuge längst vergangner Tage
duckt es sich als letzter Rest,
bis die Zeit es nur als Sage,
im Erinnern leben lässt.
Keine Kutsche, die es anpeilt,
und kein Wandrer, der es grüßt,
nur Verkehr, der rasch dahineilt,
dröhnend, ratternd, manchmal wüst.
Waren hier einst Felder, Wiesen?
Strömte dort nicht auch der Bach?
Und sein Plätschern und sein Rieseln
trieb die Mühle, wenn auch schwach.
Nahe an der Durchzugsstraße
steht ein Haus - wie lange noch?
Welt misst längst mit andrem Maße
und vergisst, was war. Und doch
wünschte ich, es möge bleiben:
Halte durch, du altes Haus!
Schweigend starren dunkle Scheiben
in die fremde Welt hinaus.....