Beim Wegkreuz an der Leite,
dort, wo der Hang sich neigt,
beschattet in der Breite
des Weges, weit verzweigt,
ein Ahornbaum die Stelle,
die zum Gedächtnis mahnt.
Nur ab und zu dringt Helle
durchs Blätterdach. Dann ahnt
der Wandrer, dass ein Flehen
einst hier zum Himnmel rief:
"Lass, Herr, nicht ungesehen
mich hier in Nöten tief
verzweifeln, ohne Hoffen!
Ich rufe doch zu dir!
Den Himmel halte offen!
Ich pflanz ein Bäumchen hier,
als Zeichen meiner Treue.
So sag ich Lob und Dank
Dir jeden Tag aufs Neue,
ab heut ein Leben lang!
Mag mich die Welt verfluchen -
was weiß sie schon von mir?
Ich geh, muss Heimat suchen -
mein Herz jedoch bleibt hier!"
Beim Wegkreuz an der Leite,
dort, wo der Hang sich neigt,
da geht der Blick ins Weite,
und wer ihm folgt, der schweigt.