Autor Thema: Afortunada  (Gelesen 2298 mal)

Seeräuber-Jenny

Afortunada
« am: August 27, 2012, 14:57:33 »
Nacida en la temporada invernal,
cual ma constelación, el capricornio,
sobre la cara me crecían dos cuernos,
y si no tendría un pellejo, habría muerto de frío.

Y si habría perdido mis padres en tierna edad,
y no tendría más que un grano a comer,
y recibiría cada día solamente odio y rabia,
como balazos fríos, los cuales atraversan el corazón,

entonces no viviría en paz,
ni siquiera sabría deletrear mi nombre,
y tampoco sería una hija de bienestar.

Pero así, la fortuna del mundo me sonríe,
tengo mucho que perder,
aunque soy libre como un gorrión en el viento.
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

a.c.larin

Re:Afortunada
« Antwort #1 am: August 27, 2012, 19:05:18 »
liebe jenny,

für den nicht  spanisch - sprechenden  teil der weltbevölkerung ist es ein ein wenig schwer, zu diesem gedicht treffendes zu sagen.

also ich hab verstanden:   steinbock (capricornio), tod (muerte), herz ( el corazon) glück der erde ( la fortuna del munde)

jetzt kann ich mir in meiner verzweiflung nur was abenteuerliches zusammenreimen:

das glück der erde liegt auf dem rücken der steinböcke ( aber hoffentlich ist das herz nicht totgefroren - muerte de frio??)


ein wenig übersetzung könnte mir vielleicht doch nicht schaden????    
hilfe!
lg, larin

Seeräuber-Jenny

Re:Afortunada
« Antwort #2 am: August 28, 2012, 00:25:15 »
Liebe larin,

Zitat
das glück der erde liegt auf dem rücken der steinböcke

Fast ins Schwarze getroffen!

Für die Cita de la Poesía wurden wir gebeten, die Gedichte, die wir vortragen, ins Spanische zu übersetzen. Der Google-Übersetzer war mir denn doch zu blöd, und so versuchte ich, auf eigene Faust das Sonett "Glückskind" zu übertragen. Eine Herausforderung, weil die Grammatik nicht einfach ist. Doch ich denke, es ist mir einigermaßen gelungen. Leider reimt es sich nun nicht mehr. Allerdings sind mir kaum neuere spanische Gedichte bekannt, die sich reimen.

Hier noch mal das Original:

Glückskind

Im tiefen Winter wurde ich geboren.
Wie meinem Sternenbild, dem Capricorn,
wuchs auf der Stirn mir links und rechts ein Horn
und hätte ich kein Fell, wär ich erfroren.

Und hätt ich meine Eltern früh verloren
und hätt nicht mehr zu essen als ein Korn
und spürte jeden Tag nur Hass und Zorn,
wie kalte Kugeln, die das Herz durchbohren,

dann hätt ich keine Ruhe, keinen Frieden,
könnt nicht mal meinen Namen buchstabieren
und wäre auch kein sattes Wohlstandskind.

So ist mir alles Glück der Welt beschieden,
ich habe jede Menge zu verlieren
und bin doch frei so wie ein Spatz im Wind.


Lieben Gruß
Jenny
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

a.c.larin

Re:Afortunada
« Antwort #3 am: August 28, 2012, 10:39:54 »
Wow - da lag ich ja gar nicht so weit daneben!

Da sieht mans wieder: Globales Sprachverstehen ist auch mit null Ahnung möglich!    :D

Danke für die Übersetzung

lg, larin

Seeräuber-Jenny

Re:Afortunada
« Antwort #4 am: August 28, 2012, 12:19:26 »
Klar, du hast eben eine Menge Fantasie und Empathie!  :)

Komisch, dieses Gedicht war trotz der Tempiwechsel noch relativ leicht zu übersetzen. Vermutlich, weil der Gebrauch der Zeiten eindeutig geregelt ist.

Beim zweiten Gedicht, das ich begonnen habe zu übersetzen, "Die Farben von Chiapas", stoße ich auf Schwierigkeiten. Die Satzteile lassen sich im Spanischen nicht so einfach umstellen wie im Deutschen, weshalb recht umständliche Satzkonstruktionen zustande kommen. Von Verdichtung keine Rede! Auch gibt es nicht die Vielfalt an Farbabstufungen. "Sonnengelb" gibt es zwar, "maisgelb" auch, "maisgolden" jedoch nicht und auch nicht "blassgelb", so dass ich die immer gleichen Farben verwenden müsste. Wäre ich eine spanische Poetin, wüsste ich mir vielleicht zu helfen. Aber so muss ich leider sagen: "Imposible".  :'(

Lieben Gruß
Jenny
« Letzte Änderung: August 28, 2012, 12:31:38 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz