Autor Thema: Das Massaker von Tlatelolco  (Gelesen 947 mal)

Seeräuber-Jenny

Das Massaker von Tlatelolco
« am: Juli 28, 2011, 00:53:06 »
Neunzehnhundertachtundsechzig
fand in Mexico Ciudad
feierlich, pompös und prächtig
die Olympiade statt.

Damals gab es für Millionen
Hungerlöhne, keine Renten.
So kam’s zu Protestaktionen
mexikanischer Studenten.

Presidente Ordaz fragte,
was zu tun sei in der Not,
worauf Johnson zu ihm sagte:
"Schieße sie doch einfach tot!"

Und mit Panzern und Gewehren
nahten fünfzehntausend Mann,
um den Unrat fortzukehren,
und ein Massaker begann.

An dem Platz der drei Kulturen
klebt noch der Studenten Blut.
Folg ich heute ihren Spuren,
zieh ich traurig meinen Hut.
« Letzte Änderung: Juli 28, 2011, 23:46:33 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

cyparis

Re:Das Massaker von Tlatelolco
« Antwort #1 am: Juli 28, 2011, 11:11:13 »
Sehr bedrückend.
Intensiv in Verse gefaßt!


LG
von
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Seeräuber-Jenny

Re:Das Massaker von Tlatelolco
« Antwort #2 am: Juli 28, 2011, 11:16:12 »
Aber noch unvollständig. Das Verfahren gegen den Hauptverantwortlichen, den damaligen Innenminister Álvarez, wurde 2006 wegen Verjährung eingestellt. Diese Ungeheuerlichkeit sollte mit einer weiteren Strophe bedacht werden.

Vielleicht wird das Gedicht Teil eines Zyklus über die bewegte Geschichte des Platzes der Drei Kulturen.

Lieben Gruß
Seeräuber-Jenny
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz