(Édouard Manet: Olympia)Olympia, du Kühle, du Kokette!
Mit rosenzartem Leib und festen Brüsten,
mit deinem frechen Mund, dem vielgeküssten,
so thronst du aphroditengleich im Bette.
Ach, wenn die Herrn Betrachter alles wüssten,
was deine Dienstmagd zu verraten hätte
und auch dein Kätzchen an der Lagerstätte -
wie sehnten sie sich nach verbotnen Lüsten.
Dein Bildnis, präsentiert von deinem Meister,
verstoße, hieß es, gegen gute Sitte
und sei unappetitliches Gekleister.
Doch schlich sich nachts Napoleon der Dritte,
wie mancher der moralbeflissnen Geister,
zu dir, schnell zu verjubeln die Rendite.