Autor Thema: Lieblose Berührung  (Gelesen 1662 mal)

Mike S

Lieblose Berührung
« am: April 22, 2010, 23:22:12 »
Lieblose Berührung

Federkiel und Tinte stehen mir zum Dienst bereit,
mühevoll enthüllt Kerzenlicht noch unbeflecktes Papier,
das sich nackt und schämend, ohne mein Gedankenkleid,
nur verstecken möcht‘ vor fremden Blicken und Erwartungsgier.

Wie rein jungfräuliche Unschuld vor meinen Augen liegt,
um im fahlen Schein der Kerze warme Worte zu empfangen.
Doch schwer lastet Leere, die mehr noch als alles Sanfte wiegt;
meine Liebe, die Gefühle wollen nicht zu dir gelangen.

Kalt berühren meine blauen Augen deine zarte Schönheit
und gefühllos zeichne ich nur stumme Worte auf dir.
Ach, erspare meinem Herzen doch den Kummer und dieses Leid.
Wie die Stille nach mir greift mit ihrer leerenden Gier.

(c) Mike S
April 2010
« Letzte Änderung: April 22, 2010, 23:28:28 von Mike S »
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

cyparis

Re:Lieblose Berührung
« Antwort #1 am: April 23, 2010, 12:04:54 »
Lieber Mike S,

schön, daß Du Dich hier wieder blicken läßt!

Das sehr traurige und wehmütige Gedicht schenkt uns zwar Reime, aber der Rhythmus will sich mir nicht recht fügen.
Vielleicht sollte ich zur Abwechslung einmal laut lesen.

Die Stimmung teilt sich intensiv mit. Wer kennte nicht die Unmöglichkeit, seine Gefühle zu Papier zu bringen, obwohl ich mit Goethe rufen möchte "Und wo der Mensch in seiner Qual verstummt, gab mit ein Gott, zu sagen, was ich leide"!

Hab Dank für Deinen Beitrag!

Lieben Gruß
von
cyparis
- immer -





PS
Ich empfehle Dir meinen Magister und Magister II an ....
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Mike S

Re:Lieblose Berührung
« Antwort #2 am: April 24, 2010, 16:35:24 »
Liebe Cyparis,

habe allen Dank für Deinen Kommentar und den damit verbundenen Gedanken zu meinem Gedicht. Es ist immer schön, wenn eigene Gedichte Aufmerksamkeit durch einen Kommentar erlangen.

Zitat
Das sehr traurige und wehmütige Gedicht schenkt uns zwar Reime, aber der Rhythmus will sich mir nicht recht fügen.
Vielleicht sollte ich zur Abwechslung einmal laut lesen.

Wenn ich nichts übersehen habe, ist der Rhythmus einwandfrei.

Zitat
Die Stimmung teilt sich intensiv mit. Wer kennte nicht die Unmöglichkeit, seine Gefühle zu Papier zu bringen, obwohl ich mit Goethe rufen möchte "Und wo der Mensch in seiner Qual verstummt, gab mit ein Gott, zu sagen, was ich leide"!

Ja, ja der Goethe. Er machte vielleicht das Unmögliche möglich, wobei ein Lied über nichts eben auch ein Lied ist.

Alles Liebe
Dir immer
Mike S

P.S.: Der Magister wurde von mir kommentiert (hier und im Liebesgedichteforum).
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)