Wunsch
Im Mond und altem Klang versinken.
Aus Nebeln endlich süße Lethe trinken.
Im Moos das herbe Gestern fühlen.
Das Laub nach wunderlichem Traum durchwühlen.
Die Welt umarmen und verstoßen
mit Blick hinauf zum großen,
jetzt so leeren Firmament,
das immer noch kein Mitleid kennt;
die zaubrisch tiefen Blicke
in Splitter, Mosaik und Eisesstücke
sich endlich einmal wandeln sehn,
den strengen Mund von Spott umrissen,
einmal, einmal tiefernst leiden wissen;
an seiner starken Hand ins Jenseits gehn;
den Pulsschlag einmal glühend spüren,
über Acheron das Nachtfloß führen.
In hadisch sanftem Dunkel ihm zu Füßen knien,
dem Großen bis ins letzte Dämmern lauschen,
an seiner Macht den Geist berauschen,
wenn Äonen still an uns vorüberziehn;
geschloßnen Augs im letzten Arme ruhn,
dem Müden, Wehen endlich aufgetan;
voll Dankbarkeit den Becher leeren
am End des Wegs. Kein Leid zu tun.
Kein Schritt zurück. Kein Schritt voran;
Dem "Desidero", Edler, hält es dann
nicht länger stand, Dein Wehren.
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