Autor Thema: Verbunden  (Gelesen 2718 mal)

cyparis

Verbunden
« am: M?RZ 12, 2011, 17:40:11 »
Sind's die Verse, die uns binden?
Ist's im Gefüge dieser Welt
der eine Weg, zu Dir zu finden,
wenn alles rings in Trümmer fällt?

In meinen jenseitstrunknen Zeilen
geb ich mich Deinem Geiste hin
und hoffe, daß ich für den steilen
Weg, wie Du es bist, geschaffen bin.

Weht mich aus Deinem Schweigen
auch die Verachtung an -
mein Beugen, Niederneigen,

mein ganzes "Dir zueigen!":
Nie endet's, da nicht enden kann,
was im Unendlichen begann.
« Letzte Änderung: M?RZ 25, 2011, 10:48:35 von cyparis »
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Guenter Mehlhorn

Re:Verbunden
« Antwort #1 am: M?RZ 14, 2011, 14:56:01 »
Nee, nee, mein Lieb, det isset nicht.
Et iss die Reise, sarick Dir.
Dir mir und Dir det Herze bricht.
Du bist zu weit, weit wech von mir!
Reich ist, wer Zeit zum Vertrödeln hat.Mein 2. bis 22. Buch MENSCH MEIER könnt ihr kostenlos, auch als e-books, über meine eigene Homepage (siehe mein PROFIL) laden.Auf youtube 5 Videos unter: guentermehlhorn.
(GRAF von und zu KOKS von der GASANSTALT-BERLIN-BRANDENBURG-SACHSEN-POMMERN-SPITZBERGEN)

cyparis

Re:Verbunden
« Antwort #2 am: M?RZ 23, 2011, 11:30:48 »
Ja, die blöden Kilometer!
Das Gute sieht man dann erst später.
Vielleicht klappts doch mal mit dem Flug?
Denn hättste rasch von mir genug! ;D


Lieben Gruß!

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Verbunden
« Antwort #3 am: M?RZ 24, 2011, 12:40:16 »
Hi, Anne!

Welch wunderbares Zeilenweben,
welch eine Hymne an das Leben,
das wir mit unsern Lieben teilen,
in deren Bildern wir verweilen,
woselbst sie manchmal ferne sind.
Die leise Sehnsucht, sie gerinnt
zu solchen Worten voller Kraft -
so geht's, dass Leiden Schönes schafft!



Sind's die Verse, die uns binden?
Ist's im Gefüge dieser Welt
der eine Weg, zu Dir zu finden, Für den Rhythmus.
wenn alles rings in Trümmer fällt?

In meinen jenseitstrunknen Zeilen
geb ich mich Deinem Geiste hin
und hoffe, daß ich für den steilen,
den Weg zu dir geschaffen bin. Passt ins Metrum, schöner Deutsch.

Weht mich aus Deinem Schweigen
auch die Verachtung an -
mein Beugen, Niederneigen, Hier Leerzeile für bessere optische Struktur.

mein ganzes "Dir zueigen!",
nie endet's, da nicht enden kann,
was im Unendlichen begann.
Keine ungereimten Zeilenenden, poetischer.


Sehr gern gelesen und beklugscheißert! Ein wunderbares Stück Lyrik. Sehr gelungen!

LG, eKy
« Letzte Änderung: M?RZ 24, 2011, 12:42:56 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Verbunden
« Antwort #4 am: M?RZ 25, 2011, 10:51:53 »
Lieber, großer Erich Kykal!

Hab Dank für Deine Überarbeitung!
Mein schroffer Stil gewinnt immer wieder durch Deine Glättung, da Du über weitaus mehr Metrikgefühl verfügst als ich.
Ich habe alles übernommen außer der "Weg.."-Zeile.
Dort müßte ich die Aussage verfälschen (da die Hoffnung trog).

Dir zutiefst verbunden:

cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Mike S

Re:Verbunden
« Antwort #5 am: Mai 03, 2011, 02:20:00 »
Meine liebe gute Cyparis,
die Ickse packen wir mal in eine Tonne und legen einen zentnerschweren Stein auf deren Deckel. Sagen wir doch einfach, dass es sich um ein wundervolles freies Gedicht handelt.

Besonders gefiel mir Folgendes:

Zitat
In meinen jenseitstrunknen Zeilen
geb ich mich Deinem Geiste hin

Ach wie wundervoll!

Zitat
Nie endet's, da nicht enden kann,
was im Unendlichen begann.

Ja, es sind sehr galante Zeilen, gewoben aus feinstem Sternenstaub, von einem Kind der Sonne.

Ich danke Dir zutiefst für diese Kurzweil zu so später Stunde. "Irgendetwas raubt mir den Schlaf." Und ich sehne mich so sehr nach Schlummer.

Alles Liebe
immer
Dein Mike S
(Verwandter in Seele und Sorgen)
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

TAU

  • Gast
Re:Verbunden
« Antwort #6 am: Mai 04, 2011, 08:54:15 »
Hallo Mike,

Zitat
Was unterscheidet denn dieses Gedicht von einem VL?

Die Antwort ist einfach: REIM.


beste Grüße
TAU

Mike S

Re:Verbunden
« Antwort #7 am: Mai 04, 2011, 09:12:27 »
Liebe Tau,

so einfach ist es aber nicht, denn wäre der Reim verboten, könnte es kein Libre mehr sein.

Beste Grüße
Mike S

Zitat
freie Verse, französisch Vers libres, gereimte, meist jambische oder trochäische Verse verschiedener Länge und mit freier Zahl der Hebungen; zuerst im italienischen Madrigal, später u. a. in französischen Fabeln und Komödien des 17. Jahrhunderts, in der deutschen Fabeldichtung des 18. Jahrhunderts. – Bei den französischen Symbolisten (A. Rimbaud) und deutschen Expressionisten (F. Werfel, E. Stadler) freirhythmische Verszeilen, die sich nur durch den Reim von den freien Rhythmen unterscheiden.
Meyers Lexikon
Every step I take I walk alone (Tarja Turunen)

cyparis

Re:Verbunden
« Antwort #8 am: Mai 04, 2011, 09:40:05 »
Ihr Lieben,


streitet Euch nicht.
Nichts, außer dem Tod, ist todernst! :)
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

cyparis

Re:Verbunden
« Antwort #9 am: Mai 04, 2011, 09:46:19 »
Lieber MikeS,


ich danke Dir für den köstlichen zweiten Kommentar und auch die nachfolgenden Bemerkungen!

Immer
Deine
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte

Erich Kykal

Re:Verbunden
« Antwort #10 am: Mai 05, 2011, 11:51:21 »
Hi, Cypi!

Die einzige Stelle, wo's für mein Ohr noch holpert, ist die (bereits von mir behandelte!) S2Z4: "den Weg, wie du es bist, geschaffen bin" - das ist schlicht zu lang, wie TAU auch gleich darauf richtig ge"x"t hat.
Was stört dich an "den Weg zu dir geschaffen bin"?
Es ginge ja auch: "den Weg MIT dir geschaffen bin" - wenn das eher deine Intention trifft.
Es wäre schade um die wunderbare Harmonie deiner Zeilen, wenn diese Stelle unbereinigt bliebe. Das wirft das ganze Gefüge aus dem Gleichgewicht.
Für die letzte Zeile - da fehlt ein "x" - wüßte ich auch noch einen Ausweg: "was im UnendlichSTen begann." Durch Einbau des Superlativs kommt auch dies in die Balance!

Ein weiteres mal höchst gerne gelesen! Eins deiner Glanzstücke!

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

cyparis

Re:Verbunden
« Antwort #11 am: Mai 06, 2011, 10:14:45 »
Lieber und hilfreicher Freund!


Kann etwas Unendliches unendlicher oder gar komparativ sein?
Das mit dem Weg:

Ich wollte weder den Weg  m i t  dem LyrDu noch einen  z u  ihm gehen.
Ich wollte nur über die gleiche Fähigkeit verfügen, diesen steilen Weg zu beschreiten.
Deine Anregungen verändern den Sinn des Gesagten.

Simples Beispiel:
Zwei Bergsteiger. Der eine ein Könner und Kenner. Der andre ohne diese Fähigkeiten.
Auch  e r  möchte dafür geschaffen sein, zweifelt aber an der Möglichkeit.

Zur Metrik stehe ich nach wie vor:
Sie ist mir nicht ALLES.

Hab Dank!

Deine
cyparis
Der Schönheit treu ergeben
(Lady Anne von Camster & Glencairn)
copyright auf alle Texte