Der Mund der Frau ist da zum Küssen.
Der Mann glaubt das genau zu wissen
und kann sich's oftmals nicht verkneifen,
sich zu beschweren, wenn wir "keifen".
Mann sähe uns viel lieber friedlich,
Gott schuf uns doch so süß und niedlich,
mit Kussmündchen und hübschen Stirnen,
mit kleinen Händen und Gehirnen.
So denken Männer über Frauen.
Dem Urteil solltest du nicht trauen.
Mach dir Gedanken, stelle Fragen,
und bald kannst du die Wahrheit sagen:
Der Mund ist nicht nur da zum Keifen,
wir brauchen ihn auch noch zum Pfeifen
auf diese Welt, gemacht von Männern,
dem Untergang geweiht von Kennern.
Wir finden in der Männer Birne
monströs entwickelte Gehirne,
die einen Albtraum uns erschaffen
aus Genlabor, Vernichtungswaffen,
aus Folterkammern, Hungersnöten,
die stets befehlen: Du sollst töten!
Die Frau hingegen schenkt das Leben.
Die Zeit ist reif, sich zu erheben.
Die Zeit ist reif für eine Wende.
Setz diesem Größenwahn ein Ende!
Du, Frau, mit deinen kleinen Händen,
vermagst das Schicksal noch zu wenden.