Das ewige Spiel

[Erich Kykal]

Erhabene Mienen, von Sonne beschienen,
von Sprüchen umrahmt, die ein Hoffen bedienen,
ein Stück heile Welt euch zu schildern,
doch wahres Gebaren niemals offenbaren
auf bürgernah wirkenden Bildern.

Gewitzte Strategen, die ewig sich regen,
von vorne ein Lächeln, und hinten den Degen
in mordlustig meuchelnder Hand,
so ist Politik: Nur ein käuflicher Sieg
um Einfluss in unserem Land.

Verschwiegene Kassen, den dümmeren Klassen
verborgen wie jeher den minderen Massen,
so dumm wie ein nasser Sack Reis.
Was schert uns, wer morgen erdrückt wird von Sorgen,
von denen er heute nichts weiß?

[gummibaum]

Sehr schwungvoll geschrieben, lieber Erich.

Der Daktylos verführt zum Mittanzen bei diesem vordergründigen Gebaren vor hinterhältigen Absichten. Die Binnenreime verbinden die Attrappen, verketten aber auch die Zusammenhänge zwischen heilem Vorne und miesem Hinten.

Die Politiker vorgeführt als Heuchler, die tatsächlich nur auf Macht und Geld sehen und statt schöpferisch meuchelnd ihr Amt bewahren.

Die Politik zeigt sich als ein Betrug seit jeher am dummen und gutgläubigen Bürger, der naiv alles im Vorgespiegelte glaubt und nachplappert.

Mit Vergnügen und Grausen gelesen.

Chapeau von gummibaum

[Erich Kykal]

Hi Gum!

Danke für das Hütchen. Bussi! 

Vielleicht sollte ich angesichts der braunen Bedrohung nicht noch Öl ind Feuer der Demokratiefeinde gießen, indem ich mich über korrupte Politiker auslasse, aber: Politiker gibt es in Diktaturen ja auch - und sie haben dann meist sogar noch mehr kriminelle Energie!

LG, eKy