Lieber Erich,
auf den ersten Blick könnte man meinen, es handle sich um die Reproduktion eines Klischees aus Zeiten männlicher Dominanz in der Gesellschaft, wo das schwache, schwatzhafte Weib und der starke, gütige Mann noch als Wahrheit galten.
Doch die Übertreibung, dass der eigentlich verschwiegene Mann höchsten plaudert, um die Frau aufzuwerten, wobei er, da sie ja geistig unrettbar banal ist, auf ihre körperlich nicht ganz so peinlichen Eigenschaften abhebt: diese Übertreibung lässt das Gedicht als Spott über die ehemalige Sichtweise erscheinen.
Dazu passen gut der Paarreim und die stilistische Nähe zu Wilhelm Busch.
Schmunzelnd gelesen.
Grüße von gummibaum