Autor Thema: Auszeit  (Gelesen 1345 mal)

a.c.larin

Auszeit
« am: August 31, 2012, 08:16:37 »
Mein Kopf ist leer wie eine Schote!
Nicht einmal eine derbe Zote,
kein Gag, kein Witz, kein plumper Schmäh
durchdringt die Stille, die sich jäh

im Hirngang breit macht - Ruhe sanft!
Selbst Reime sind mir ausgedampft.
Ein Vakuum macht sich nun breit -
und jede Menge freie Zeit,

gewollt, gewünscht, ersehnt, erhofft.
Doch wie's im Leben ist so oft
hat jedes Ding sein Für und Wider:
Ich lege meinen Schreibstift nieder.

Die Seele badet in der Stille.
Mich auszuruhn, das war mein Wille.
Doch mit der Ruhe kam das Schweigen.  :-X
Sonst gar nichts mehr? Es wird sich zeigen.....


Erich Kykal

Re: Auszeit
« Antwort #1 am: Mai 09, 2021, 10:35:31 »
Hi larin!

Hatte ich dieses keine Goldstück damals übersehen?  :o

Ein wunderbares Gedicht auf die "künstlerische Schaffenspause" - wenn das "lyrische Organ" durchhängt, sich einfach nicht mehr melken lassen will! Hat jeder, kennt jeder, der kreativ tätig ist. Man kann es eben nicht erzwingen.

Sehr gern entdeckt!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Sufnus

Re: Auszeit
« Antwort #2 am: November 11, 2022, 16:28:35 »
Ha!

Hier schreit ja ein veritabler Lyrikschatz nach allgemeiner Zurkenntnisbringung, weshalb selbiger folglich mitsamt eKys hochrühmenswerter Erstbemühung hiermit den virtuellen Kennerblicken (Kenner*innenblick*innen)... also jedenfalls allen *innenblicken und *außenwahrnehmungen anempfohlen sei. :)

Diese Zeilen verleihen wirklich in äußerst leichtfüßiger Weise dem unglücklichen Sachverhalt einer Schreibhemmung Ausdruck (was natürlich wiederum selbige ad absurdum führt). Sehr cool! :)

... weniger cool ist, dass die überaus schätzenswerte Autor*in ebendieser Schreibhemmung anheimgefallen ist (oder aber die Wiesenstiefel gegen Wanderschuhe getauscht hat und in andere Lyrikforenwelten entfleucht ist).
Naja... man darf ja vielleicht hoffen, dass sich an jenem beklagenswerten Zustande nochmal was ändert. Das wär doch mal was. :)

LG!
S.

P.S.:
Ansonsten bliebe allenfalls die winzige Kleinigkeit nachzutragen, dass sich in S2 eine kleine Wiederholung eingeschlichen hat:

"im Hirngang breit macht [...]
Ein Vakuum macht sich nun breit [...]"

Das ist aber wirklich eine Petitesse und trübt den Lesegenuss in keiner Weise. :)