Gevatter Tod beraubt den Lebensbaum
mit seinen vielen Blättern nur um eines,
das Fehlen merkt man als Betrachter kaum,
nur mich entsetzt es, denn es ist ja meines.
Der Sensenmann holt sich in dieser Nacht
die alten Saaten, die im Winde liegen,
nachdem sie ihre Samen dargebracht
und sich nun müd hinab zur Erde biegen.
Ein Zittern geht ganz leis durch meinen Leib,
nein, ich will dieser Welt noch nicht entsagen,
doch nur der Schnitter weiß um den Verbleib
und wird mich nicht nach meinen Wünschen fragen.
Die Knochenhand ergreift wie welkes Laub
mein Leben, das sein Ende nun gefunden.
Fiel Himmel oder Hölle ich zum Raub?
Ich fühlte mich doch beiden nie verbunden.
© Curd Belesos