Hi Suf!
Das Feld ist weit und bietet viele Ansatzmöglichkeiten für philosophische Betrachtung. Du erwähntest die riesigen holländischen Blumenfarmen, die nichts weiter ernten als vergängliche Schönheit zu überteuerten Preisen, und dafür Unmengen an guter Erde vergeuden, auf der Sinnvolleres und Nützlicheres wachsen könnte. (Ähnlich verhält es sich mit den Weihnachtsbäumen, die nur gezüchtet werden, um sie jung sterben zu lassen!) Was wirft dies für ein Licht auf eine Kultur, sie sich solch gedankenlosen Luxus leistet, während anderswo Menschen um die Nahrung jedes einzelnen Tages ringen müssen!?
Wie sehr und leicht so ein elitäres Denken sich ad absurdum führt, beweist die Tulpenzwiebelblase dereinst im 18. Jhdt in ebendiesem Holland: In frühen Börsenspekulationen wurde der Wert bestimmter (eigentlich erkrankter und darum unregelmäßig gefärbter) Zwiebeln dermaßen hochgepusht, dass eine einzige räudige Blumenzwiebel am Ende mehr wert war als ein Haus - ein großes Haus! Unzählige Vermögen wurden vernichtet, als die Blase unvermittelt platzte, weil die Menschen jedes realistische Maß für den tatsächlichen Wert einer Sache aus den Augen verloren hatten. Die damalige Wirtschaft brach praktisch zusammen!
Da dem Menschen an sich aufgrund seiner Denkstruktur praktisch so gut wie jeder weitreichende Überblick fehlt, verliert er oft das Gespür für das, was wirklich wichtig sein sollte. Schnittblumen und Weihnachtsbäume gehören meines Erachtens NICHT dazu, egal, wie 'romantisch' oder traditionalistisch man ihnen zugeneigt sein mag ...
Mein Fazit: Züchtet erst gar nicht für persönlichen Gewinn, was wir nicht wirklich brauchen! Bereichert euch nicht an der Gedankenlosigkeit der Menschhet. Doch ach, vergebliche Liebesmüh ...
LG, eKy