Autor Thema: Und Tschüss Corona  (Gelesen 1667 mal)

Seeräuber-Jenny

Und Tschüss Corona
« am: September 19, 2022, 01:27:12 »
Bald kommt der Tag, dann sag ich: "Tschüss,
Corona! Warst ein Fliegenschiss
in der Geschicht der Pandemien.
Die Impfung raffte dich dahin."

War Rentnerin, und dachte, fein,
jetzt kann ich mal ich selber sein.
Ich freute mich auf den Lockdown
und wollt mich an Kultur erbaun.

Schaubühne online, Peter Stein,
und Holly Schlott im Abendschein,
ein Livekonzert mit Dritte Wahl,
der Richling im TV-Kanal.

Morgens Gymnastik am Balkon,
dann klingelte das Telefon.
Heimlich spazieren, ein Genuss.
Doch fehlte mir der Musenkuss.

Fand dieses Leben wunderbar,
bis ich so ganz alleine war.
Doch jetzt beginnt ne neue Zeit.
Ich öffne meine Arme weit.

Ich sah, dass Solidarität
uns hilft, dass alles leichter geht.
Ob Pandemie, ob Inflation,
zusammen schaffen wir das schon.

Bis dahin trag ich, nennt mich Schaf,
die Masken, die ein Freund mir gab.
Und Tschüss, auf Nimmerwiedersehn,
Corona, kannst nach Hause gehn.
« Letzte Änderung: September 19, 2022, 02:02:08 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Erich Kykal

Re: Und Tschüss Corona
« Antwort #1 am: September 20, 2022, 01:39:00 »
Hi Jen!

So gern ich deinen Optimismus und deine positive Sicht auf die Menschheit teilen möchte, mir altem Zweifler fehlt hier immer noch das dicke ende, das eigentlich jedesmal kommt, meist immer, wenn alle schon frphlocken und sich in Sicherheit wähnen. Ene mene tekel ...

Zudem sind mir leider immer noch all die negativen Auswüchse menschlicher Dummheit und Rücksichtslosigkeit, von den Partoutleugnern mit ihren militant aufdringlichen Antimasken- und Antiimpfdemos bis hin zum Maskenmord an der Tanke, im Gedächtnis, als dass ich - so gern ich es wollte - in dein fröhliches Liedchen vom unerschütterlichen Positivismus einzustimmen wagte.

Wir haben da wohl unterschiedliche Wahrnehmungsfilter. Aber ich denke, so ein freundlicher Gedanke wie der deine ist viel eher das, was die Leute jetzt brauchen und hören wollen, als meine ewige "Wir-sind-alle-solche-Arschlöcher-Leier"!

Daher: Gern (aber mit zweifelndem Seufzer) gelesen!  :)

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Seeräuber-Jenny

Re: Und Tschüss Corona
« Antwort #2 am: September 20, 2022, 20:17:22 »
Hi Erich,

noch ist es nicht ausgestanden. Wir haben einen harten Winter vor uns, sowohl, was die Pandemie als auch, was die Energiekrise betrifft. Aber was sollen andere sagen, die nicht so reich und verwöhnt sind wie wir, die Menschen, die jetzt hungern, die frieren, deren Wohnungen durch Krieg oder Vulkanausbruch zerstört wurden, die auf der Flucht in eine ungewisse Zukunft sind. Da wird das bisschen Ungemach, das wir für eine gewisse Zeit zu ertragen haben, doch zu bewältigen sein. Vorausgesetzt, wir lassen uns nicht auseinander dividieren und sind solidarisch.

Krisenzeiten sind Zeiten der Extreme. Da erwacht entweder das Raubtier im Menschen - und der Mensch ist wohl das gefährlichste Raubtier - oder die Menschen rücken zusammen und helfen einander. Ich denke, meistens ist Letzteres der Fall, und ich bin eigentlich zuversichtlich, dass es uns auch diesmal gelingt.

Die albernen Streitereien entstehen doch nur aus Langeweile und diffusen Frustrationen. Den Beschimpfungen in den sozialen Medien muss man Einhalt gebieten und zu einem Diskurs finden. Das Internet bietet uns doch die Chance, weltweit zu kommunizieren und uns zu vernetzen. Bei Hass im Netz muss der Staat noch härter durchgreifen. Aber ich denke, da sind wir schon auf dem besten Weg.

Hinter den Querdenkerprotesten, die immer gewalttätiger wurden, stecken Feinde der Demokratie. Brandstifter, die die Proteste der Maßnahmenkritiker unterwandert haben, weil die sich die falschen Verbündeten gesucht haben. Staatsfeinde, die Menschen aufwiegeln und Falschinformationen verbreiten und alles tun, um den Staat zu zersetzen, damit sie wieder die Macht ergreifen können. Davon träumen sie. Aber daraus wird nichts. Nicht mit uns, und wir sind die Mehrheit.

Lieben Gruß
Jenny


 
« Letzte Änderung: September 20, 2022, 20:32:01 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Erich Kykal

Re: Und Tschüss Corona
« Antwort #3 am: September 20, 2022, 22:08:19 »
Vorsicht, liebe Jen!

Selbst zu Hitlers Zeiten waren die Nazis niemals auch nur annähernd eine Mehrheit! Es genügt so wenig, ein System zu Fall zu bringen, wenn besagte Mehrheit zu lange schweigt! Nur ein paar nützliche Idioten wie diese Querdenker zuviel und - Pschschsch! Eigendynamik!

LG, eKy
« Letzte Änderung: September 21, 2022, 21:00:42 von Erich Kykal »
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.

Seeräuber-Jenny

Re: Und Tschüss Corona
« Antwort #4 am: September 21, 2022, 00:20:19 »
Das stimmt. Aber heute haben wir keine schweigende Mehrheit mehr. die das zulassen würde. Damals war Deutschland durch den angezettelten Weltrieg ja auch in einer schwierigen Situation. Kriegskrüppel, Elend, Hunger, Zerstörung, Reparationsleistungen. Na gut, ein Schwarzer Freitag wäre auch aktuell wieder denkbar. Dann könnte vielleicht die Stunde der Demagogen schlagen. Doch denke ich, das Volk* ließe sich nicht mehr so leicht verführen, denn wir besitzen inzwischen langjährige Demokratieerfahrung, genießen Freiheiten, wie wir sie noch nie hatten und würden sie nicht aufgeben, die Jüngeren, die in Freiheit aufgewachsen sind, schon gar nicht. Zwar sterben die Dummen niemals aus, aber das Bildungsniveau ist insgesamt ziemlich hoch. Und hoffentlich haben wir aus der Geschichte gelernt. Ja, hoffentlich. Aber ich denke schon.

*Damit ist das Volk gemeint und nicht die kleine Minderheit von Schreihälsen, die sich als "das Volk" bezeichnet.

Lieben Gruß
Jenny
« Letzte Änderung: September 21, 2022, 00:27:41 von Seeräuber-Jenny »
Ideale sind wie Sterne. Wir erreichen sie niemals, aber wie die
Seefahrer auf dem Meer richten wir unseren Kurs nach ihnen.
Carl Schurz

Erich Kykal

Re: Und Tschüss Corona
« Antwort #5 am: Oktober 26, 2022, 11:33:39 »
Hi Jen!

Du meinst, bei uns wäre so etwas nicht mehr möglich? Mögest du recht haben, aber ich wage zu zweifeln. Ich halte es da lieber mit Einstein: Die Dummheit der Menschheit ist unendlich.

Und schau mal: Wir HIER haben vielleicht keine schweigende Mehrheit mehr, aber Russland mit Sicherheit. Und wer hatte nochmal all die Atomraketen ...?

Die Blöden, die diesmal wieder alles kaputtmachen, müssen ja nicht immer bei uns groß werden ...

LG, eKy
Ironie: Ich halte euch einen Spiegel vor, damit wir herzlich lachen können.
Sarkasmus: Ich halte euch einen Spiegel vor, weil ich von euch enttäuscht bin.
Zynismus: Ich halte euch einen Spiegel vor, aber ich glaube nicht mehr an euch.