Als ich jüngst in Kempten war,
kaufte ich gleich sieben Paar
Landjäger beim Metzger Kleiber –
Labsal für der Freunde Leiber.
Ach, der Abschied fiel mir schwer,
komme demnächst wieder her.
Flugs zum Bahnof hingerannt,
Schirm und Koffer in der Hand.
Zug war restlos überfüllt,
Schaffner hat herumgebrüllt.
Hab nen Sitzplatz noch gekriegt,
bin ein wenig weggenickt.
Kurz nach Frankfurt kam ein Mann,
hatte einen Turban an,
sprach, was sichtlich ihn geniert,
dieser Platz sei reserviert.
Meinen Koffer schnell gerafft,
nach nem neuen Platz gegafft,
Zugfahrt zog sich endlos hin.
Endlich, endlich in Berlin!
Oh, der Schirm war leider weg.
Noch viel größer war der Schreck,
dass die feinen, wunderbaren
Landjäger verloren waren.
Doch bekanntlich ist das Leid
immer eines anderen Freud.
Denn der fremde Mann entdeckte
den Proviant, der ihm gut schmeckte.
Stimmt fortan ein Loblied an
auf den Service von der Bahn,
auf die Landjäger vom Kleiber -
Labsal für der Fremden Leiber:
"Deutschland ist ein schönes Land,
großzügig und tolerant.
Ließ die Landjäger mir schmecken,
musste mich nicht mal verstecken."