Müsste es nicht lauten: "
Das Suff
beisl zum Eky-Baum"?
Mit Bonifazius möchte ich mich nicht verglichen sehen, Heiliger hin oder her. Mein "Furor" gegen jede Form unreflektierten und unbeweisbaren Glaubens wurzelt vielmehr im stur-dummen Beharrungsvermögen unterwürfiger oder schwacher Geister, weil sie so offenkundig eines fiktiven Vorgesetzten oder Herrn bedürfen.
Und ungerechtfertigt ist mein Zorn gewiss nicht, betrachtet man, was Religion auf der Welt an Tod, Leid und Unterdrückung verursacht, und er stellt der Wut hemmungsloser Fanatiker gleich welchen Glaubens auch nur einen entsprechenden Widerpart entgegen, der eben nicht bereit ist, "die andere Backe hinzuhalten".
Zudem vertrete ich nur eloquent meine eigene Überzeugung, wie es das Recht in einem freien Land gestattet. Niemand ist verpflichtet, sich ob meiner Argumente aufzuregen, wenn er sich denn schon nicht von ihnen überzeugen lässt. Fragt mich jemand, wie es mir geht, wenn ich schmalzig-inbrünstige Gedichte über Gottes Größe lesen muss, oder im TV über Fernsehprediger stolpere, oder mir in einer Doku ansehen muss, wie Abertausende täglich mehrmals devot Gotteskotau auf dem Teppich gen Mekka zelebrieren,so als würde ein tatsächlicher Gott das ernsthaft von ihnen verlangen, oder wenn ein beliebiger US-Präsident im aufgeklärten 21. Jhdt immer noch das Wohlwollen Gottes in jeder Rede herbeibeschwört?
Ich kann es euch sagen: Ich bin täglich niedergeschmettert, enttäuscht und angepisst über soviel gedankenlose tradierte Unterwürfigkeit!
Trotz meiner zuweilen "schwierigen" Momente denke ich nicht, dass es an mir liegt, dass kaum noch jemand hier schreibt - oder zumindest nicht an mir allein. Viele Autoren scheinen doch ziemlich mimosenhaft zu reagieren, selbst wenn sie gar nicht Betroffene eines kleinen Forendisputs sind. Da wird ihnen dennoch immer gleich "das Klima zu schlecht", als wäre jedweder heftigere Diskurs eine persönliche Beleidigung ihrer Betroffenheitssphäre.
Meinungsverschiedenheiten kommen und gehen, aber viele Autoren halten scheinbar jeden Ort, an dem eine stattfindet, für auf unbestimmte Zeit verseucht oder so.
Dazu nur soviel: Wir sind ein Lyrikforum, wo es um Gedichte geht (und worum sich denn auch die meisten Streitverläufe drehen), und keine Wohlfühl-Kuschelecke für lebensüberforderte Sensibelchen, die sich beim ersten kräftigeren Seitenwind absentieren, nur damit ihre Gutmenschenfrisur nicht auch mal zerzaust werden kann - Gott bewahre!
Ich nehme kaum etwas persönlich, selbst wenn es so an mich adressiert war, vielleicht bin ich nur dank dieser Dickfelligkeit immer noch aktiv, wer weiß. Aber diese Kritik- und Konfliktflüchter nehmen scheinbar ALLES extrem persönlich, selbst wenn es nicht mal ansatzweise um sie selbst ging.
Ich finde das sehr bedauerlich. Ich habe mich oft entschuldigt, und bei weitem nicht immer, weil ich dachte, ich hätte wirklich etwas falsch gemacht, sondern in solchen Fällen aus sozialer Verträglichkeit und gutem Willen. Ich bemühe mich, nicht allzu "streng" zu sein, Kommentare in Zuckerwatte zu packen, und jene Texte zu ignorieren, die mich wirklich wütend oder konsterniert machen würden. Ich schaffe es nicht immer, aber meistens (in Hans' Fall hat es JAHRE gedauert, bis seine ewige Lernunwilligkeit bezüglich lyrischer Qualität und seine zuweilen recht vorurteilslastigen Texte ausreichend kumulierten, um mich endgültig auf die Palme zu bringen!). Was kann ich NOCH machen, damit man mich nicht als Wüterich oder arroganten Schnösel wahrnimmt? Beides WILL ich bestimmt nicht sein.
Andererseits gebe ich nicht viel auf das, was andere von mir denken (und diese Unabhängigkeit musste ich mir seit meiner frühen Jugend wirklich hart erarbeiten!), vielleicht nimmt man mich auch deshalb als so wenig sozial anpassungsfähig wahr: Ich bleibe mir letztlich treu, egal, was an mich brandet. Nehmt mich, wie ich bin, oder lasst es.
LG, eKy